Castell’Arquato liegt auf den Hügeln des Arda-Tals im Regionalpark Piacenziano, das in vorgeschichtlicher Zeit vom Meer durchspült war. Ihren Namen verdankt die Burg dieser historischen Periode, von der noch zahlreiche Fossilien erhalten sind.
Das sehr gut erhaltene mittelalterliche Dorf, das mit dem Siegel „Bandiera Arancione“ (orange Fahne) des Touring Club Italien ausgezeichnet wurde, ist von seltener Schönheit und großer landschaftlicher Wirkung. Es übt eine unwiderstehliche Faszination aus, egal, ob man seine erhabene Lage über dem Tal aus der Ferne betrachtet oder zwischen den gut erhaltenen und restaurierten mittelalterlichen Steinhäusern durch die Gassen schlendert.
Ob im Winter, Herbst, Frühling oder Sommer, Castell’Arquato übt zu jeder Jahreszeit seinen Charme aus. Daher lohnt es sich, wiederzukommen, um das Dorf in all seinen Reizen zu genießen.
Besonders beeindruckend ist sein imposantes Zentrum rund um den Rathausplatz im oberen Teil des Ortes. Dort reihen sich die Rocca Viscontea, ein mächtiges Bauwerk zur Verteidigung des Dorfes, die Stiftskirche Santa Maria Assunta, ein prächtiges romanisches Bauwerk mit Teilen aus der Gotik und Renaissance, und der Palazzo del Podestà aneinander. Das „Museo della Collegiata“ (Stiftsmuseum) ist zwar klein, aber reich an sakralen Kunstschätzen aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
Das „Museo Geologico Cortesi“ (geologisches Museum), das im ehemaligen Krankenhaus Santo Spirito aus dem 16. Jahrhundert untergebracht ist, bietet eine ständige Ausstellung von Fossilien, die in der Umgebung gefunden wurden. Darunter befinden sich auch die eines Wals, von dem eine hölzerne Rekonstruktion gezeigt wird. Die Ausstellung bietet einen didaktischen Rundgang an, der durch alle Epochen der Erdgeschichte führt.
Das „Museo Illica“ schließlich ist dem berühmten Dramatiker und Librettisten aus Castell’Arquato gewidmet, der für Puccini (La Bohème, Tosca und Madama Butterfly) und Mascagni (Isabeau, Iris und Le Maschere) schrieb, bewahrt Partituren, Libretti in alten Ausgaben, Bühnenkostüme, Skulpturen und Fotografien, die Illica zusammen mit den großen Komponisten zeigen, mit denen er während seines intensiven und abenteuerlichen Lebens zusammenarbeitete.
Der Ort wurde bereits für einige Filmproduktionen ausgewählt (Der Tag des Falken) und wird Kurzem als eines der „schönsten Dörfer Italiens“ gelistet. Außerdem rühmt er sich der Klassifizierung als „Stadt des Weins“.
Bevor man Castell’Arquato verlässt, sollte man mindestens einmal in der Enoteca Comunale vorbeigeschaut haben, die in den renovierten Räumen des Palazzo del Podestà aus dem 13. Jahrhundert untergebracht ist. Hier können Sie in einer gemütlichen und einladenden Umgebung typische Produkte probieren oder Weine kaufen, die aus den Weinbergen in den üppigen umliegenden Hügel der Provinz Piacenza stammen.
In der Gegend von Castell’Arquato entlang der „Strada dei vini e dei sapori dei Colli piacentini“ (Straße der Weine und Geschmäcker des Hügellands von Piacenza) kann man neben den traditionellen Leckerbissen auch das klassische Gericht Anolini genießen, das hier auf eine besondere Art und Weise interpretiert wird. Die Füllung enthält nämlich keinen Stracotto (Schmorbraten) – in der Region Piacenza normalerweise die Hauptzutat – wodurch die Anolini „leichter“ werden.
In Bacedasco Alto, einem Ortsteil von Castell’Arquato, verfügt der Castell’Arquato Golf Club über einen 18-Loch-Platz, Par 73, CR 71,8, SR124, einen Übungsplatz mit 15 Löchern (6 überdacht), Putting Green, Driving Range, Nachtbeleuchtung und Bunker.
Premio Luigi Illica. In der letzten Juliwoche finden die Opernfestspiele auf dem malerischen Rathausplatz statt.
Monterosso Festival. Entlang der Dorfstraßen präsentieren die lokalen Weinkellereien Ende April den DOC-Wein Colli Piacentini Monterosso, ein typisches Produkt des Arda-Tals.
Vernasca Silver Flag. Das Oldtimer-Rennen findet normalerweise im Juni statt.
Vigolo Marchese (ca. 6 km entfernt) ist wegen der Kirche und dem Baptisterium San Giovanni aus der Romanik, den einzigen Überresten eines viel größeren benediktinischen Klosterkomplexes, der Anfang des 20. Jahrhunderts restauriert wurde, auf jeden Fall einen Besuch wert.
