Mesola ist eine Gemeinde im Po-Delta, südlich des Po di Goro, der sowohl die kommunale als auch die regionale Grenze zwischen Venetien und der Emilia-Romagna bildet.
Der Ursprung des Namens lässt sich auf das lateinische "media insula" zurückführen, ein ausdrücklicher Hinweis auf die Beschaffenheit der antiken Siedlung.
Unter den vielen Hypothesen zur Etymologie des Namens "Mesola" beruft sich die anerkannteste auf den lateinischen Ursprung "media insula", ein ausdrücklicher Verweis auf die Beschaffenheit der antiken Siedlung. Das Dorf Mesola entstand dank der Landgewinnung durch Trockenlegung, die im 16. Jh. von der Familie Este durchgeführt wurde. Das Gebiet des Landguts, das bis zum 10. Jh. vom Meer bedeckt war, wurde Ende des 15. Jh. von den Este erworben, um dort eines ihrer Lustschlösser auf dem Land, "Delizie" genannt, zu bauen.
Das Dorf entwickelte sich um das elegante und majestätische Castello Estense (Schloß der Este), das von Alfons II. Ende des 16. Jh. in Auftrag gegeben wurde, am Rande des ehemaligen Jagdgebiets, das heute das Naturschutzgebiet Gran Bosco della Mesola ist, in dem der "Cervo delle Dune" (Dünenhirsch) geschützt lebt.
Mesola ist heute ein wichtiges Zentrum für die Entdeckung der Natur des Po-Delta-Parks. Im Schloss ist das Museo del Bosco e del Cervo della Mesola (Museum des Walds und Hirschs von Mesola) untergebracht, in dem die Entwicklung des Gebiets von Mesola und seine wichtigsten Merkmale anhand von kartografischen Dokumenten veranschaulicht werden.
Das Schloss Mesola, das zu den "Delizie Estensi" (Lustschlössern der Este) gehört, wurde zwischen 1578 und 1583 im Auftrag des letzten Herzogs von Ferrara, Alfonso II. d'Este, als "Ort der Freuden" für seine Frau Margherita Gonzaga nach einem Entwurf von Giovan Battista Aleotti erbaut, der vom Architekten Antonio Pasi umgesetzt wurde. Das Herrenhaus weist heute einen einzigartigen viereckigen Grundriss auf, der an den Ecken von fünfeckigen, mit Zinnen versehenen Türmen begrenzt wird. Umgeben ist es von ehemaligen Wirtschaftsgebäuden für das Hofpersonal, Ställen und Lagerräumen. Von der Burg aus erstreckten sich einst mehr als 12 km lange Mauern, die das Anwesen Mesola umgaben, einschließlich eines Waldes, in dem die Familie Este gerne jagte. Im Schloss ist heute das Museo del Bosco e del Cervo della Mesola (Museum des Walds und Hirschs von Mesola) untergebracht.
Es handelt sich um das Naturschutzgebiet Gran Bosco della Mesola, das mit einer Fläche von 1.058 Hektar eines der letzten und am besten erhaltenen Überbleibsel der Tieflandwälder darstellt und an die alten Wälder erinnert, die bis vor wenigen Jahrhunderten noch an der Adriaküste existierten. Heute ist es das größte Waldgebiet in der Umgebung von Ferrara, das man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden kann. Auf den zugelassenen Wegen kann man Rehe und Damhirsche sehen.
Jedes Jahr Ende April findet in Mesola, rund um das prächtige Schloss Estense, das Fest zu Ehren des grünen Spargels des Deltas (Delta Green Asparagus) statt. Und Ende Oktober kann man auf dem traditionellen Fest "Sapori d'Autunno" die kulinarischen Köstlichkeiten des Herbstes probieren, u.a. die leckeren weißen Trüffel des Pinienwaldes. Ende September findet in Bosco Mesola das Radicchio-Fest, die Sagra del Radicchio statt.
Der Radweg Destra Po führt durch Mesola, eine außergewöhnliche Strecke, die den großen Fluss auf seinen letzten Kilometern bis zu seiner Mündung ins Meer begleitet.