Südlich von Parma liegt die Stadt an der Schinkenstraße ("Strada del Prosciutto"). Sie ist eines der wichtigsten Schinken-Produktionszentren.
Die Geschichte von Sala Baganza ist gekennzeichnet durch bedeutende Familien, die hier im Laufe der Zeit ihre Spuren hinterlassen haben: Das waren die Sanvitale und die Farnese-Familie, die Bourbonen und die geliebte Herzogin Maria Louise von Österreich. Sie alle haben das Gebiet bereichert.
Die Burg Sanvitale, die den Hauptplatz der Stadt beherrscht, gehörte vom 13. bis zum frühen 17. Jh. der Familie Sanvitale und ging dann an die Familie Farnese über. Ab 1676 diente sie als Sommerresidenz für die Gäste des "Collegio dei Nobili". Von dem von Gilberto III. (1477) in Auftrag gegebenen Bauwerk ist nur noch die Vorderseite erhalten, deren oberer Teil jedoch im 18. Jh. restauriert wurde. Im Innern wurde der Herkulessaal von Orazio Samacchini mit Fresken bemalt, dem wir auch das Kabinett der Cäsaren verdanken. Der in Privatbesitz befindliche Teil des Schlosses aus dem 18. Jh., der sich auf der Ostseite des "Piano Nobile" befindet, ist mit Fresken von Sebastiano Galeotti ausgemalt; in anderen Räumen können Landschaften und Grotesken von Cesare Baglione bewundert werden. Der Teil aus dem 16. Jh. befindet sich im Besitz der Gemeinde Sala Baganza. Die Besichtigung umfasst die Säle aus dem 16. Jh. und das Oratorium Santa Maria Assunta.
In der Burg ist außerdem eine Dauerausstellung des Bildhauers Jucci Ugolotti mit dem Titel Sacroprofano und das Weinmuseum untergebracht, das Teil der Gruppe der Lebensmittel-Museen ist.
Die Pieve di Talignano, die Pfarrkirche, die dem Heiligen Biagio geweiht ist, liegt auf einem Hügel mitten im Grünen, etwa 1 km vom Regionalpark der Wälder von Carrega entfernt. Das kleine Gebäude stammt aus dem 13. Jh. und wurde bereits im Jahr 1230 urkundlich erwähnt. Ursprünglich gehörte die Pfarrkirche zum heute nicht mehr existierenden Zisterzienserkloster Rocchetta an den Hängen des Monte Prinzera und war an ein Hospiz für Pilger auf der Via Francigena angeschlossen.
Das kulinarische Angebot ist reichhaltig: Wir sind hier im Land des Parmaschinkens DOP und im Anbaugebiet des Malvasia-Weins, und in der Burg befindet sich das Weinmuseum.
Jedes Jahr im Mai wird Sala Baganza zur Hauptstadt des Malvasia-Weins mit Verkostungen, Führungen, Treffen, Musik und... der Preisverleihung der "Coséta d'Or" im Rahmen des Malvasia-Festivals.
Die Natur um die Stadt zeichnet sich durch Orte von großem Reiz aus, wie die Wälder von Carrega, der Regionalpark, die Calanchi-Landschaft von Maiatico und das Baganza-Tal. Bei Ausflügen in den Regionalpark der Wälder von Carrega kann man auch das Casino der Herzogin Maria Amalia bewundern.