Laubwälder und grüne Pinienhaine, eine reiche Flora und Fauna, Süß- und Salzwasserlagunen und Flüsse, die in die Adria münden: Dies sind einige der Steinchen, aus denen sich das außergewöhnliche Mosaik des Po-Deltas zusammensetzt. Es ist ein großartiges Beispiel für die Artenvielfalt, in dem das Wasser seit Jahrhunderten unangefochten die Hauptrolle spielt.
Hier, wo Erde und Himmel miteinander verschmelzen, finden sich bestechend schöne Naturschätze, die so einzigartig sind, dass sie 1999 zum Weltnaturerbe und 2015 zum MAB Biosphärenreservat erklärt wurden.
Zwei Parks schützen dieses wunderbare Naturgebiet, das sich über eine Fläche von mehr als 66.000 Hektar und zwei Regionen erstreckt. Hier findet sich ein breites landschaftliches Spektrum mit dem Regionalpark Venetien auf der einen Seite nördlich des großen Flusses Po und dem Regionalpark der Emilia-Romagna auf der anderen Seite im Süden.
Jeder Besucher staunt über die große Vielfalt an Umgebungen und kulturellen Attraktionen, die dieses Gebiet zu bieten hat. Hier reihen sich nahtlos die Relikte der ursprünglichen mediterranen Macchia, Feuchtwälder, Küsten- und Salzwasserlagunen sowie Süßwasserfeuchtgebiete aneinander, die sich mit den antiken Überresten etruskischer und römischer Siedlungen, byzantinischen Mosaiken und dem Charme der benediktinischen Architektur und den Bauwerken der Este vermischen.
Geheimnisvolle Wälder, in denen Rehe majestätisch umherstreifen (Bosco della Mesola), Flamingos und Kormorane inmitten von Schilf, die im Nebel zwischen seichten Salzwasserlagunen flanieren, kleine Fischerdörfer, in denen Muscheln und Aalen gefischt werden (Goro und Comacchio) und viel mehr.
Vom Fluss Po bis zu den Lagunen von Comacchio – das ist die Landschaft, die sich dem Besucher des Ferrareser Teils des Deltas zeigt.
Es gibt unendlich viele Routen zu erkunden, die jedes Mal großes Erstaunen hervorrufen.
Dasselbe Gefühl stellt sich ein, wenn man die monumentale Abtei Pomposa oder eine der vielen Landsitze der Este (wie Belriguardo in Voghiera, Del Verginese in Portomaggiore und das Schloss von Mesola) besucht. Es sind Spuren einer vergangenen Pracht, die Natur, Harmonie und Schönheit vereint.
Der in der Provinz Ravenna gelegene Parkabschnitt reicht bis zu den Lagunen von Comacchio im Süden und öffnet sich von hier aus mit Pinienwäldern und Brackwasserlagunen zu faszinierenden Naturgebieten und Stätten von kulturellem Interesse, wie der Basilika Sant’Apollinare in Classe, die seit 1996 ein UNESCO-Denkmal ist.
Es gibt stille Lagunen, die sich zum Meer hin erstrecken und in denen seltene Pflanzen und Tiere leben, die Oasen Boscoforte und Punte Alberete, die jahrhundertealten Pinienwälder von San Vitale und Classe, die schon von Dante und Boccaccio besungen wurden, und schließlich weiter unten die alten Salinen von Cervia, ein beliebter Ort für Kolonien von rosa Flamingos.
Trotz der massiven Eingriffe des Menschen im Laufe der Jahrhunderte gibt es vom Meer bis zum Hinterland viele verschiedene Lebensräume zu entdecken. Es gibt Dünen- und Sandpflanzen, alte Waldgebiete (wie den Bosco della Mesola), Küstenkiefern- und Unterwasserwälder, aber auch Eschen, Weiden, Pappeln und Wasserpflanzen wie die weiße Seerose oder das Sumpfrohr.
Für Überraschungen sorgt in diesem Gebiet jedoch vor allem die Tierwelt. Über 300 Vogelarten haben dieses Gebiet als Rast- und Brutgebiet gewählt. Es ist ein einzigartiges Ökosystem, in das Kormorane, Korallenmöwen und Seeschwalben jedes Jahr zum Nisten zurückkehren.
Neben den Vögeln lassen sich an den goldgelben Stränden, in den Schilfgebieten und Lagunen auch Dam- und Rotwild, kleine Säugetiere sowie Amphibien, Störe und Aale beobachten.
Zu Fuß, zu Pferd, mit dem Boot oder mit dem Fahrrad: Je nach Jahreszeit gibt es viele Möglichkeiten, dieses besondere natürliche Ökosystem inmitten der Schönheit der drei Kunststädte Ravenna, Ferrara und Venedig in entschleunigtem Tempo zu erleben.
Die zahlreichen Vogelarten haben das Gebiet zu einem wichtigen Anziehungspunkt für alle Vogelbeobachter gemacht, das mit speziellen Routen, erschlossenen Gebieten und Beobachtungsplätzen sowie einem internationalen Festival („Fiera del Birdwatching“) aufwartet.
Ein Besuch des Naturparks des Po-Deltas ermöglicht – fernab vom Chaos der Ballungsgebiete – den direkten Kontakt mit der Kultur, den lokalen Traditionen und den gastronomischen Spezialitäten eines Landstrichs, der seit jeher eine Randlage besitzt.
Veranstaltungen wie „Primavera Slow“, die jedes Jahr von März bis Juni stattfinden, ermöglichen es Naturliebhabern, das Deltagebiet im Sinne eines langsamen und nachhaltigen Tourismus kennen zu lernen.
Am besten wenden Sie sich an die Besucherzentren, die über das gesamte Gebiet verteilt sind (Alfonsine, Argenta, Cervia, Comacchio, Massenzatica, Mesola, Ostellato, Sant’Alberto und Savio), um alle Informationen zu erhalten, die Sie benötigen, um Ihren Traumurlaub in vollen Zügen genießen zu können.