Wie der Name schon sagt, folgt der Radweg Rotta del Sale einer Route, die für die obere Adria von großer wirtschaftlicher Bedeutung war.
Die Städte Cervia und Venedig waren nämlich seit dem Mittelalter durch einen blühenden Handel mit Salz verbunden, einem Rohstoff, der einst für die Konservierung von Lebensmitteln unentbehrlich war und auf dem Seeweg gehandelt wurde.
Heute kann die Strecke auf dem Landweg, im Sattel eines Fahrrads, auf einer 278 Kilometer langen Strecke zwischen Cervia und der Serenissima durch die atemberaubenden Landschaften des Po-Delta-Parks in Venetien und der Emilia-Romagna zurückgelegt werden.
Eine für alle zugängliche Offroad-Strecke, da sie völlig eben ist und sich Radwege, unbefestigte Straßen und Asphalt abwechseln. Sie ist daher ideal für Mountainbiker, aber auch für Trekking- oder Schotterradler.
Der Rotta del Sale Bike Trail berührt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die alle von großem naturalistischem Wert sind. Schutzgebiete, uralte Pinienwälder, Täler und Oasen, die über ein faszinierendes Gebiet verstreut sind, in dem Wasser und Land in ständigem Dialog stehen, das aber auch für Liebhaber von Kunst und Architektur viele Überraschungen bereithält.
Länge: 23 km
Eine erste Etappe, die ein wahres Eintauchen in die Geschichte darstellt. Sie beginnt in Cervia, einer eleganten Stadt an der Riviera von Ravenna, wo das Salz zu Hause ist. Die Reise kann nicht beginnen ohne einen Besuch der berühmten Salinen, in denen das süße Salz von Cervia gewonnen wird, und des MUSA - Salzmuseums.
Vor der Ankunft in Ravenna und der Besichtigung der spektakulären Unesco-Denkmäler führt die Route durch die kühlen Pinienwälder von Cervia und Ravenna und entlang der Mündung des Flusses Bevano, zwischen den Naturschutzgebieten von Ortazzo und Ortazzino, Zeugnis des reichen Naturerbes, das die beiden Städte der Romagna umgibt.
Länge: 27 km
Nachdem man sich an den Mosaiken der frühchristlichen Basiliken von Ravenna sattgesehen hat, führt die Route des Rotta del Sale Bike Trail weiter entlang der Küste und ihrer von Pinienwäldern, Dünen und weiten Sandflächen geprägten Landschaft.
Auf dem Weg nach Norden trifft man auf zwei eindrucksvolle Lagunenlandschaften, die Pialassa Piomboni und die Pialassa Baiona. Vor allem letztere beherbergt zahlreiche Vogelarten, und es ist nicht ungewöhnlich, Flamingos zu beobachten, die auf der Suche nach Nahrung die Gewässer durchstreifen.
Länge: 48 km
Die dritte Etappe der Route führt in den Wald und folgt den Ufern der Flüsse Reno und Lamone, die nördlich von Marina Romea fließen, bevor sie die Täler von Comacchio erreichen, ein ausgedehntes Feuchtgebiet mit Brackwasser, in dem zahlreiche Tierarten zu Hause sind.
Folgt man dem Rand der Täler (oder nimmt man die Variante, die durch Lido degli Estensi führt), so erreicht man bald Comacchio, das auf jeden Fall einen Halt wert ist. Entlang der Kanäle - nicht umsonst trägt die Stadt den Beinamen Klein-Venedig - kann man noch heute die alte maritime Tradition der Stadt erleben, die eng mit der Aalzucht verbunden ist.
Länge: 73 km
Die letzte Etappe in der Emilia-Romagna wird durch die Überquerung des Flusses Po bei Goro markiert, der die Grenze zu Venetien bildet. Nach dem Verlassen von Comacchio führt der Radweg zur Entdeckung der Oasi Cannevié und des Riserva Naturale Bosco della Mesola, einem Tieflandwald, der von Hirsch- und Damwildkolonien bewohnt wird.
Goro, eine Stadt, die sich der Muschelfischerei verschrieben hat, ist das letzte Ziel des Radwegs Rotta del Sale, der über Porto Tolle, Chioggia und die Inseln Pellestrina und Lido (die mit dem Boot erreicht werden können) führt und schließlich in Venedig endet.
