Der Ort liegt 3 km vom Meer entfernt, an der Nordküste der Emilia Romagna, im Po-Delta.
Comacchio, auch "Klein-Venedig" genannt, ist eine Lagunenstadt, die verzaubert: Sie ist echt und unverfälscht und strahlt eine Vitalität aus, die ihre Wurzeln in ihrer Geschichte und ihrer besonderen Umgebung hat.
Ein diffuses Glitzern erinnert an die Nähe zum Meer, dessen Licht die Stadt und ihre Räume durchflutet, verstärkt durch die ruhigen Wasseroberflächen der Kanäle. Comacchio, das heute als Hauptstadt des Po-Delta-Parks gilt und zwischen Land und Wasser entstanden ist und lebt, ist eine Schatzkammer besonderer Naturschönheiten und historischer Zeugnisse.
Die sieben Lidi (Strände) sind ein ideales Ziel für einen Urlaub mit der Familie oder mit Freunden, aber auch für ein Wochenende zum Entspannen, zum Faulenzen in der Sonne oder zum Feiern am Abend an den Lidi, wo immer viel geboten ist.
Die beste Zeit für einen Besuch in Comacchio ist von April bis Mitte Oktober. Vor allem für Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten sind die ersten beiden Wochenenden im Oktober interessant: Da findet in Comacchio das traditionelle "Aalfest" mit Verkostungen und buntem Treiben in den Straßen statt.
Von der "Ponte degli Sbirri" (Brücke der Bullen) aus hat man einen herrlichen Blick auf das "Antico Ospedale degli Infermi", den "Palazzo Bellini" aus dem 19. Jh. und die berühmte Trepponti, das Wahrzeichen von Comacchio, eine Brücke bestehend aus drei Brücken am Zusammenfluss von 5 Kanälen. Über den "Porticato dei Cappuccini" (Arkaden der Kapuziner), der zur Wallfahrtskirche Santa Maria in der Aula Regia führt, gelangt man zur alten "Manifattura dei Marinati" (Manufaktur der marinierten Aale), die perfekt restauriert und wieder in Betrieb ist und in der man den "Sala dei fuochi" (Feuerraum) mit 12 Feuerstellen besichtigen kann, in denen Aale am Spieß gebraten wurden, bevor man sie marinierte.
In der "Antica Pescheria" (alter Fischmarkt), einem wunderschönen Gebäude aus dem 17. Jh. und Zeugnis der Fischereitradition, wird auch heute noch täglich frischer Fisch feilgeboten. Weitere wichtige historische Gebäude sind die alte Kathedrale San Cassiano, die Loggia del Grano und der Uhrturm.
Archäologieliebhaber sollten sich das Museo Delta Antico nicht entgehen lassen, das in dem Ospedale degli Infermi aus dem 18. Jh. (1771/1784) mit seiner imposanten neoklassizistischen Architektur untergebracht ist: Hier kann man ein reiches Erbe an archäologischen Funden aus der Region von der frühgeschichtlichen Epoche bis zum Mittelalter bewundern. Besonders erwähnenswert ist die kostbare Ladung eine römischen Schiffes, das in Comacchio gefunden wurde, ein authentisches Pompeji des Meeres, das einen Querschnitt durch die globalisierte Welt des römischen Imperiums darstellt und hier im Museum in einer neuen, eindrucksvollen Ausstellung zu sehen ist.
Am späten Nachmittag, wenn die Sonne untergeht, bietet das Landschaftsschutzgebiet der Lagune von Comacchio (Valli di Comacchio) südlich des Stadtzentrums ein faszinierendes Naturschauspiel der Farben.
Bei einer historischen Schiffsrundfahrt kann der Besucher in die Vergangenheit der Lagunenfischer eintauchen: angefahren werden die kleinen Inseln mit den Casoni (Häusern), in denen die Fischer während des Aalfangs lebten. Dabei kann man auch die "Lavorieri" (Reusen zum Fischfang), die Werkzeuge des Handwerks und die unglaubliche Vegetation der Lagune bewundern. Besonders interessant sind auch die vielen Vogelarten, die hier einen perfekten Lebensraum gefunden haben und viele Birdwatcher anziehen. Auf Anregung der LIPU (italienischer Verband für Natur- und Vogelschutz) wurde Comacchio zur " Birdwatching Town" ernannt. Daraufhin hat der außergewöhnliche Gemeinderat von Comacchio es sich zur Aufgabe gemacht, die Stadt im Po-Delta zu einem der attraktivsten Orte für europäische Birdwatcher und zu einer Hauptstadt des Vogelschutzes in Italien zu machen.
TIPP: Sie können Comacchio nicht verlassen, ohne einen Spaziergang unter dem "Loggiato dei Cappuccini" oder einen Ausflug mit dem Fahrrad oder Schiff in die Lagune von Comacchio gemacht zu haben.
Auf dem Tisch triumphiert der auf tausend Arten zubereitete Aal. Es gibt köstliche Vorspeisen mit Jakobsmuscheln, Heuschreckenkrebsen und Venusmuscheln; unter den Pasta- und Risotti-Gerichten sind besonders der Meeresfrüchte-Risotto und Spaghetti mit Krustentieren zu empfehlen. Als Hauptgericht gibt es exquisite Grillgerichte mit Aal und Polenta, Seezunge, Meeräsche, Steinbutt, Goldbrasse und gefüllte Tintenfische. Dazu werden die ausgezeichneten Bosco Eliceo D.O.C.-Weine gereicht.
An der Küste von Ferrara gibt es zahlreiche Lokale für die Happy Hour, After-Dinner-Drinks und Diskotheken sowie Strandbäder, die ebenfalls Abendunterhaltung anbieten.
In den gut ausgestatteten Strandbädern der Lidi kann man sich auf jede mögliche Art sportlich betätigen: vom Schwimmunterricht bis zum Windsurfen, von Strandtennis bis Beach-Volleyball.
Für Radfahrer gibt es im Po-Delta-Park jede Menge Wege für Ausflüge in natürlicher Umgebung, auf ruhigen Straßen oder auf Rad- und Feldwegen.
Kunstliebhaber sollten sich im nahe gelegenen Lido di Spina das Museum für zeitgenössische Kunst "Remo Brindisi" nicht entgehen lassen, das zwischen 1971 und 1973 nach Plänen des Architekten und Designers Nanda Vigo errichtet wurde, der sich von der Bauhaus-Bewegung inspirieren ließ. In diesem Museum kann man Werke von Modigliani, Picasso, Fontana, Dalì, De Chirico, De Pisis, Morandi, Chagall, Boccioni und Guttuso bewundern. Das Museum wurde vom Institut für Kulturerbe der Emilia-Romagna mit dem Status "Qualitätsmuseum" ausgezeichnet.
Comacchio ist umgeben vom Po-Delta-Park mit einem Wechselspiel aus Wäldern und Lagunen: Vor den Toren der Stadt befindet sich die Lagune von Comacchio (Valli di Comacchio), die man mit dem Fahrrad oder dem Schiff erkunden kann. Im Norden bietet die Bertuzzi-Lagune (15 km) bei Sonnenuntergang eine herrliche Kulisse, während die Wälder von Mesola und Santa Giustina (30 km) ideal für einen erholsamen Spaziergang im Schatten der Bäume nach einem Tag am Strand sind.
In Ferrara (50 km), einer Stadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, können Sie die Burg der Este (Castello degli Estensi) besichtigen, durch die malerischen mittelalterlichen Straßen schlendern oder um die imposanten Stadtmauern aus der Renaissancezeit radeln.
Ravenna (35 km) mit seinen prächtigen Mosaiken ist ebenfalls nicht weit entfernt.