Gespenster in den Burgen der Romagna

Verabredung mit Gespenstern

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In der Emilia-Romagna spuken viele Gespenster, fast so viele wie in den Burgen Schottlands. Viele von ihnen befinden sich in der Romagna, genauer gesagt in der Provinz Rimini, und Punkt zwölf erwachen sie zum Leben.

In etwa einem Dutzend Burgen in der Umgebung von Rimini wurde die Anwesenheit von Geistwesen zu denkwürdigen Zeiten aufgezeichnet. In einigen Fällen kann man ihre Stimmen als Hilferufe oder Schluchzen hören, wie im Fall der kleinen Azzurrina, die in der Burg von Montebello di Torriana umherwandert, einer Festung, die vor siebenhundert Jahren ihrer Familie gehörte: den Grafen Guidi.

Starten wir also unsere dreitägige Gespenstertour:

  • web.Dauer
    72 Stunden
  • web.Interessen
    Kunst & Kultur
  • web.Zielgruppe
    Alle
  • Erste Etappe Santarcangelo di Romagna

    Zu den Orten, in denen paranormale Phänomene aufgezeichnet wurden, die die Phantasie von Jung und Alt gleichermaßen anregen, gehört Santarcangelo, wo im oberen Teil der Rocca Malatestiana in mondlosen Nächten der Geist einer jungen Ehefrau unaufhörlich umherstreift. Bei ihr handelt es sich um die bekannte Francesca da Polenta, die den als „Der Hinkende“ bekannten Giovanni Malatesta heiratete. Dass sie sich hier aufhielt, gilt als sicher. Weniger sicher ist jedoch, ob sie hier auch zusammen mit ihrem Geliebten Paolo von ihrem Ehemann niedergemetzelt wurde.

    In dieser Festung scheint man weiße flatternde Umhänge zu sehen, die wie ein plötzlicher Wind über die Gänge und Korridore wehen. 

    Tatsächlich wird die Anwesenheit dieser Geistwesen nicht nur durch Worte oder den Blick von Menschen aus Fleisch und Blut bezeugt, sondern auch durch hochentwickelte Geräte, die ihr Bild und ihre Sprache oder vielmehr ihre Töne einfangen. 
    Die moderne Technik ist der Legende zur Seite gesprungen, und heute scheinen sich selbst die Ungläubigsten dem zu ergeben, was die Maschinen offenbaren: Sie müssen es nur glauben!

  • Zweite Etappe Torriana-Montebello

    Die Geschichte der kleinen Ermelinda Malatesta, Tochter von Costanza und Ugunuccio, ist allgemein bekannt. Am 21. Juni 1375 verschwand sie auf mysteriöse Weise in einem Eiskeller der Burg und wurde nie wieder gefunden.

    Ihren Spitznamen Azzurrina verdankt sie dem Haarfärbemittel, das ihre Mutter ihr angedeihen ließ, um ihren Albinismus nicht zu verraten. Zur damaligen Zeit wäre sie der Hexerei verdächtigt worden. Die verwendeten Pflanzenpräparate verliehen dem Haar des Mädchens einen besonderen blauen Schimmer, den auch ihre schönen Augen besaßen.

    Aus den überlieferten Erzählungen geht hervor, dass ihr Vater die kleine Ermelinda immer von zwei Wächtern begleiten ließ und ihr wegen des verbreiteten Vorurteils nicht erlaubte, das Haus zu verlassen. Doch an jenem Tag lief irgendetwas schief.

    Am 21. Juni 1375, der Sommersonnenwende, spielte Azzurrina, die immer von den beiden Wächtern bewacht wurde, im Schloss mit einer Rolle Lumpen, weil draußen schlechtes Wetter herrschte.
    Als das Kind dem Ball nachjagte, fiel es durch eine Falltür in die Tiefe.

    Die Wachen, die einen Schrei hörten, eilten herbei, um zu sehen, was passiert war, aber sie fanden weder Ermelinda noch ihren Ball wieder!

    Azzurrina aber blieb in der Burg und meldet sich alle fünf Jahre am Tag der Sommersonnenwende zu Wort, wenn das Jahr mit einer 0 oder 5 endet!

    Am Ende der Sommersonnenwende sind dann Schritte und Schreie aus dem Eiskeller zu vernehmen.

    An diesen Tagen wurden in der Vergangenheit von Experten und Wissenschaftlern verschiedene Aufnahmen gemacht, um einige der Geräusche einzufangen, die der Geist von Azzurrina erzeugt. Diese Aufnahmen werden am Ende der Führung abgespielt: Was werden Sie wohl hören?

  • Dritte Etappe Verucchio

    Wenn man den Marecchia flussaufwärts fährt, gelangt man nach Verucchio, wo der Überlieferung nach in bestimmten Winternächten der geisterhafte Karren der Malatesta erscheint, der von Ochsen gezogen wird und dann den Abhang zum Fluss hinabfällt.

    Doch auch Verucchio hat seine Rocca Malatestiana, die zu den größten und am besten erhaltenen zählt. Wegen ihrer Lage auf der Spitze des Felsvorsprungs, der das Dorf und die gesamte Umgebung überragt, wird sie auch Rocca del Sasso genannt. Hier wurde Mastin Vecchio geboren, der als einer der Stammväter der Malatesta gilt und von Dante in der Göttlichen Komödie erwähnt wird.

  • Vierte Etappe Maiolo

    Weiter dem Flusslauf nach oben folgend gelangt man zu den Ruinen des alten Maiolo, wo Burg und Festung im Jahr 1700 durch einen Erdrutsch zerstört wurden, der sie nach einem heftigen Wolkenbruch ins Tal stürzen ließ.
    Der Legende nach wurde dieses ruinöse Schicksal jedoch durch eine göttliche Strafe ausgelöst. Diese erfolgte aufgrund des dort praktizierten „Engelstanzes“, der die Fastenzeit entweihte, eigentlich eine Zeit der Buße, der Keuschheit und des Fastens. 

    In einer Vollmondnacht, während eines dieser erotischen Feste, erschien den Teilnehmern ein Engel und kündigte eine schreckliche Strafe an, wenn weitere Tänze folgen würden. Doch die Versuchung obsiegte, was die Strafe des göttlichen Zorns hervorrief. Ein Blitz war so stark, dass er den Berg von Maiolo erschütterte, Häuser und Gebäude zerstörte und Menschen und Tiere tötete.

    Einige dieser verdammten Seelen sollen noch immer ruhelos umherwandern. Im unterhalb des Dorfes gelegenen Wald wurden seltsame tanzende Gestalten im Vollmondlicht gesichtet.

    Heute ist von der alten Burg nichts mehr übrig, während die beiden polygonalen Türme der Festung hervorstechen. Man erreicht sie nach einem etwas längeren, aber sehr lohnenden Spaziergang inmitten einer atemberaubenden Landschaft und mit einem herrlichen Blick auf die Festung San Leo. 

    Maiolo ist auch für sein Brot berühmt, das mit lokalem Mehl und nach traditionellen Methoden hergestellt wird und dem Ende Juni ein Brotfest, die Festa del Pane, gewidmet ist.

  • Fünfte Etappe Montefiore Conca

    Im Conca-Tal beherbergt Montefiore alte Geister, die allerdings sehr seltsam sind, denn sie scheinen sich verschiedene Häuser auszusuchen, um sich zu zeigen. Neueste Geräteuntersuchungen haben ihre Spuren jedoch in der Rocca Malatestiana ausfindig gemacht.

    Tatsächlich hütet die Festung eine zeitlose Liebe, die mehr als 640 Jahre zurückliegt, nämlich die zwischen Costanza Malatesta und dem deutschen Lanzenreiter Ormanno. Eine Geschichte, die so romantisch und tragisch ist, dass sie an eine Legende grenzt.

    Sie, die Tochter von Malatesta dem Ungarn, dem Herrn von Montefiore, wurde in jungen Jahren Witwe und begann eine Beziehung mit Ormanno. Doch Galeotto, ihr Großonkel, missbilligte ihre Beziehung und heuerte einen Auftragsmörder an, der die Liebenden auf frischer Tat ertappte.

    Da man sich jedoch sicher ist, dass wahre Liebe die Zeit überdauern kann, gibt es heute Menschen, die schwören, dass sie die Geister der beiden Liebenden in den Hallen der Burg gesehen haben.

    Einen Besuch der Festung – mächtiges Machtsymbol der Malatesta im Conca-Tal – sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. An klaren Tagen reicht der Blick von der Terrasse bis nach San Marino und zum Meer.

    Kurzum, in der Gegend von Rimini gibt es Geister für jeden Geschmack. Begeben Sie sich auf die Suche nach ihnen, aber Vorsicht: Sie könnten ihnen sogar über den Weg laufen!

Letzte Aktualisierung 05/03/2024

Für weitere Infos

Redaktion Riviera di Rimini

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