Auf dieser Reiseroute durch die Natur der Provinzen Ferrara und Ravenna entdecken Sie Naturschutzgebiete, Täler, Oasen und Pinienwälder, die außergewöhnlich reizvolle und faszinierende Lebensräume bilden.
Unsere Route beginnt in Bosco Mesola, wo wir ein wunderschönes Waldreservat vorfinden, das mit einer Fläche von 1.058 Hektar eines der letzten und am besten erhaltenen Überbleibsel des Tieflandwaldes darstellt und an die alten Wälder erinnert, die bis vor wenigen Jahrhunderten die Adriaküste säumten. Der vermutlich aus dem Mittelalter stammende Bosco della Mesola ist heute das größte Waldgebiet in der Provinz Ferrara und kann leicht auf eigene Faust zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Hierzu folgt man den genehmigten Wegen, von denen aus man Rehe und Damhirsche beobachten kann.
Das Reservat ist die Heimat des einheimischen Dünenhirschs, den einzigen Nachkommen des Rothirschs, der ursprünglich die Poebene bevölkerte. Auch die Vogelwelt ist sehr reichhaltig, mit bedeutenden Vorkommen von Kohlmeise, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Rot- und Grünspecht, Wiedehopf sowie einigen nachtaktiven Raubvögeln.
Die Route führt weiter nach Comacchio, der „Hauptstadt“ des Naturparks des Po-Deltas, in das Herz seiner Lagunen, die 5 km vom historischen Stadtzentrum entfernt gelegen sind. Diese magische Landschaft, die sich zwischen Land und Wasser erhebt, war jahrhundertelang von lebenswichtiger Bedeutung für die Wirtschaft der Region und ist heute ein außergewöhnliches Naturschutzgebiet, ein idealer Lebensraum für Hunderte von Vogelarten, darunter die rosa Flamingos, die seit Jahren eine sesshafte Kolonie in den Salinen bilden.
Im Frühjahr kommen Löffler, Stelzenläufer, Austernfischer, Säbelschnäbler, Seeregenpfeifer und verschiedene Möwenarten zum Nisten. Im Winter lassen sich neben den zahlreichen Limikolenarten auch einige nördliche Arten wie die Schellente, der Mittelsäger oder die Sumpfohreule beobachten.
Am zweiten Tag begeben wir uns in die Provinz Ravenna, um ein wahres Unikat der Gegend und des Ökosystems zu entdecken, das für den Schutz des Naturparks des Po-Deltas von großer Bedeutung ist. Die Punte Alberete sind eine landschaftlich besonders reizvolle Oase, wo sich Feuchtwälder, überschwemmte Graslandschaften und eine für Sumpfgebiete mit unterschiedlicher Wassertiefe typische Flora und Fauna abwechseln.
Weitere Elemente, die die Landschaft einzigartig machen, sind die umgestürzten Bäume, die geschützten Arten einen Lebensraum bieten und auf denen sich Wasservögel zur Jagd oder zum Ausruhen niederlassen. Hier lassen sich auch Arten aus nächster Nähe beobachten, die sonst sehr selten sind: Eisvogel, Zwergscharbe, Kolbenente, sowie der Braunsichler, das Symbol der Oase.
Neben der Vogelwelt gibt es auch zahlreiche Reptilien, darunter die seltene Sumpfschildkröte und die Äskulapnatter.
Die letzte Etappe führt uns direkt zur zweiten Station des Naturparks des Po-Deltas in der Gegend von Ravenna, dessen Angelpunkt die Mündung des Flusses Bevano ist, die einzige intakte natürliche Flussmündung der Adria.
In diesem Gebiet befindet sich der herrliche Pinienwald von Classe, der zusammen mit dem von Cervia ein Relikt des ältesten Pinienwaldes von Ravenna darstellt, sowie fünf Kilometer unberührte Strände und Dünen, in denen Zwergseeschwalbe, Seeregenpfeifer und Austernfischer nisten.
In seinem Inneren wechseln sich jahrhundertealte Pflanzen und mediterrane Vegetation mit Trockenwiesen und überschwemmten Niederungen mit Salz- oder Süßwasser ab. Was die Fauna betrifft, so sind hier neben einer ganzen Reihe von Amphibien und Reptilien verschiedene Vogelsorten wie Nachtigall, Rotkehlchen, Kleiber und Waldkauz beheimatet.