Fiumalbo liegt im Hoch-Apennin von Modena, im Frignano-Park, an der Grenze zur Toskana, am Zusammenfluss des Rio Acquicciola und des Rio delle Pozze, die den Scoltenna bilden.
Unter den Dörfern von Frignano ist Fiumalbo das Dorf, das seinen historischen Kern und seine Traditionen am besten bewahrt hat.
Eine Besonderheit ist sein Dialekt, der sich sowohl auf emilianischer als auch auf toskanischer Seite deutlich von den anderen DIalekten der Gegend unterscheidet und einen der interessantesten Übergangspunkte zwischen dem norditalienischen (emilianischen) Sprachstamm, zu dem er gehört, und dem mittelitalienischen (toskanischen) darstellt, mit einem Ergebnis, das der venezianischen Sprache ähnelt.
Das kleine Dorf mit seinen Steinhäusern, eingebettet in eine unberührte Landschaft, ist ein wahres Paradies für Liebhaber von Wanderungen in der Wildnis an heißen Sommertagen.
Im Winter bietet Fiumalbo viele Outdoor-Aktivitäten wie Skitouren und Schneeschuhwanderungen, Motorschlittenfahrten in großer Höhe sowie Freeriding und Mountainbiking im Schnee an. Vom Dorf aus können Snowboarder und Skifahrer mit Schneeschuhen oder mit Fellen das Val di Luce erreichen und in absoluter Freiheit Abfahrten mit einem Höhenunterschied von nicht weniger als 800 Metern machen.
Der Name des Ortes leitet sich von "Flumen Album" ab, eine klare Anspielung auf das schäumende Wasser der Gebirgsbäche, die das Dorf umgeben. Der Ursprung des Ortes ist ungewiss, aber es ist sicher, dass bereits im Jahr 1038 eine erste Siedlung existierte. Zu den wichtigsten Bauwerken in der Altstadt gehören die Kirche San Bartolomeo aus dem 13. Jh. , das Renaissance-Oratorium San Rocco, das Oratorium der Unbefleckten Empfängnis und das Oratorium Santa Caterina.
In der Kirche Santa Caterina von Siena ist außerdem eine Dauerausstellung sakraler Kunst untergebracht, die mit Audioguides für zweisprachige Führungen besichtigt werden kann. Unter den wertvollsten Kunstwerken verdienen die "Thronende Madonna mit Kind" von Sacaccino Sacaccini da Carpi, die Heiligen Bartholomäus und Johannes der Täufer aus der ersten Hälfte des 16. Jh. und das Gemälde des Letzten Abendmahls aus der Mitte des 16. Jh. besondere Erwähnung, das sich früher in dem inzwischen geschlossenen Dominikanerkloster befand.
In den Glasvitrinen befinden sich sakrale Gegenstände aus Metall, andere Objekte und liturgische Gewänder, die die religiöse Tradition des Dorfes dokumentieren.
Es gibt viele Plätze für Sportangler, an denen das No-Kill-Angeln betrieben werden kann, bei dem keine Fische getötet werden. Außerdem wurde der Ort mit der "Orangenen Flagge" des italienischen Touring Clubs ausgezeichnet, einem Qualitätssiegel für den Tourismus und Umweltschutz im Hinterland.
Unbedingt sehenswert sind im Sommer wie im Winter die "Capanne Celtiche" (keltischen Hütten) mit ihrer charakteristischen leiterartigen Dachkonstruktion im Ortsteil Valdare (6 km).
Deutlich sichtbare Spuren der Kelten, die hier durchgekommen sind, finden sich auch in Doccia am Fuße des Monte Cimone.
Ein sehr typisches Produkt von Fiumalbo ist der Krokant. Diese Süßigkeit wurde von einem "Ureinwohner" aus Fiumalbo erfunden. Das Rezept dieser exklusiven Spezialität der Konditoreien im Ortszentrum ist heute immer noch geheim!
Der 10 km entfernte Foce a Giovo (1674 m) ist ein Pass zwischen dem Monte Femminamorta und dem Monte Borra al Fosso: Hier führt die 1819 erbaute Via della Foce (auch Strada del Duca genannt) vorbei, die das heutige Val di Luce auf der Seite von Modena mit dem Val Fegana auf der Seite von Lucca verbindet. Auf der Strecke gibt es verschiedene Gletscherkessel, insbesondere unter den Cime del Romecchio und an den Hängen der Berge Giovo und Rondinaio; unten in den von den Gletschern hinterlassenen Becken befinden sich zahlreiche klare Seen wie der Lago Santo, Baccio, Turchino, Torbido und die Legacci della Porticciola.