Comacchio, Cervia und Cesenatico – eine Entdeckungstour in drei Etappen zu den drei romagnolischen Küstenorten, ihren versteckten Ecken, ihren unvergleichlichen Ausblicken und ihren charakteristischen Speisen.
Drei Tage, um einen Küstenabschnitt kennenzulernen, an dem das Salz die Haut streichelt und die Gastfreundschaft das Herz erwärmt.
Erste Etappe: Comacchio. Der Rundgang durch die Stadt der Romagna, die oft als Miniaturversion von Venedig bezeichnet wird, beginnt natürlich bei der unverwechselbaren Brücke Trepponti. Sie ist das unbestrittene Symbol der Lagunenstadt und idealer Ausgangspunkt für die Erkundung ihres faszinierenden historischen Zentrums.
Comacchio ist berühmt für sein dichtes Netz von Kanälen, über die kleine Brücken führen, die die verschiedenen Ecken des Ortes miteinander verbinden und an denen sich die pastellfarbenen Fassaden der dicht an dicht stehenden Häuser aneinanderreihen. Auch einen Besuch der „Antica Pescheria“ (alter Fischmarkt) sollte man sich nicht entgehen lassen. Das wunderschöne Gebäude aus dem 17. Jahrhundert ist ein Zeugnis der Seefahrertätigkeit und beherbergt heute den täglichen Fischmarkt.
Es lohnt sich, durch das Labyrinth der Bürgersteige entlang der Kanäle zu schlendern und die sich im Wasser spiegelnden Farben zu bewundern (und zu fotografieren).
Das Wasser ist tatsächlich das Element, das das gesamte Gebiet von Comacchio am stärksten prägt: Eine Fahrt mit den traditionellen „Batane“, kleinen Flachkielbooten, die jahrzehntelang das übliche Transportmittel der Einwohner waren, sollte man sich nicht entgehen lassen – ebenso wenig wie einen Besuch des Naturparks des Po-Deltas, einer einzigartigen Landschaft, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und wo man Streifzüge durch die unberührte Natur mit ihrem geheimnisvollem und unwiderstehlichem Charme unternehmen kann.
Was isst man in Comacchio? In dieser Gegend ist der Aal der eigentliche, wenn auch nicht der einzige Protagonist und die Grundlage vieler typischer Gerichte wie Brodetto di Anguilla (Aaleintopf), marinierter Aal und Aalrisotto. Herausgefordert wird der König auf dem Esstisch von Comacchio von Venus-, Mies- und Schwertmuschel, die in einer weißen Soße mit Knoblauch und Petersilie, mit Tomaten oder gratiniert zubereitet werden.
Zweite Etappe: Cervia. Die Rundreise durch die Küstenorte der Romagna geht weiter mit einem Halt in der Salzstadt Cervia. Wer etwas über diese Stadt erfahren will, nähert sich ihr am besten über das Thema Salt, genauer gesagt im MUSA, dem Salzmuseum, das mit seiner Sammlung an Dokumenten, Werkzeugen und Fotos die Geschichte, Kultur und Produktion dieses außerordentlich wertvollen Elements erzählt.
An dieser Stelle werden Sie alle zustimmen, dass man einen Besuch der Antica Salina Camillone, der letzten der 144 Salinen mit handwerklicher Salzgewinnung, die bis 1959 in Betrieb waren, nicht versäumen sollten, denn sie liegt in einer einzigartigen und spektakulären natürlichen Umgebung. Es ist unmöglich, nicht von dem Anblick der Sonne geblendet zu werden, die auf die langen, weißen Salzflächen scheint. Ein Tipp gefällig? Betrachten Sie die Saline bei Sonnenuntergang, wenn sich das weiße Salz rosa färbt.
Was isst man in Cervia? Das sale dolce von Cervia ist in der ganzen Welt berühmt und hat 2004 die Slow-Food-Zertifizierung „Presidio Slow Food“ erhalten. Unbedingt probieren sollten Sie Schokolade und Frischkäse mit Salz aus Cervia – wahre kulinarische Köstlichkeiten, die durch Fisch ergänzt werden. Es gibt zahllose Rezepte aus Cervia, die den exquisiten Geschmack von Fisch aus der Adria in Verbindung mit lokalem Salz zur Geltung bringen, wie z. B. Sardinenfilets mit Salz aus Cervia, in Folie gebackene Meerbarbe und panierte Sardinen in duftendem Salz aus Cervia.
Dritte Etappe: Cesenatico. Der von Leonardo da Vinci entworfene Kanalhafen ist der Dreh- und Angelpunkt, um den das historische Zentrum von Cesenatico entstanden ist. Es gibt keinen besseren Ausgangspunkt, um entlang der Kais zu schlendern, bis man den Jugendstil-Fischmarkt aus dem 19. Jahrhundert auf der Piazza Fiorentini erreicht, hinter der sich die Piazzetta delle Erbe sowie die Piazzetta delle Conserve befinden.
Direkt am Kanalhafen kann man vor einer wohlverdienten Pause am Meer die Boote des schwimmenden Schifffahrtsmuseums „Museo della Marineria“ besichtigen, das einzigartig in Italien und eines der wenigen weltweit ist. Ein Teil der Ausstellung besteht in zehn Booten im Wasser, von denen zwei fahrtüchtig gehalten werden, um das immaterielle Erbe der antiken Schifffahrtspraktiken zu erhalten und weiterzugeben. Die leuchtenden Farben der Segel, die im Sommer jeden Tag gehisst werden, sind ein Anblick, der die Zuschauer zum Staunen bringt.
Was isst man in Cesenatico? Neben der klassischen Piadina, die man bei einem Spaziergang entlang der Strandpromenade genießen kann, gehören zu den verlockendsten Gerichten der traditionellen Küche von Cesenatico Crescione mit Wildkräutern, Passatelli und zum Abschluss ein schönes Stück Bustrengo. Was ist das? Ein hausgemachter Kuchen aus 32 Zutaten, von denen 20 bekannt und die übrigen zwölf ein streng gehütetes Geheimnis sind. Die Grundlage sind Mehl und Trockenfrüchte wie Mandeln, Feigen und Nüsse.