Es scheint, als sei man in eine Filmkulisse katapultiert worden, wenn man am Horizont die großen Sandsteinfelsen von Roccamalatina und Sant'Andrea sieht, über 70 Meter hohe Felsmonolithen mit steilen Wänden, die in scharfem Kontrast zur sanften Landschaft ringsherum stehen.
Als uneinnehmbare natürliche Festungen wurden auf ihnen im Laufe der Jahrhunderte immer wieder befestigte Siedlungen angelegt, vielleicht sogar schon zur Zeit der byzantinischen Herrschaft. Heute sind sie ein historischer Nistplatz für Raubvögel wie den Wanderfalken und ein Winterquartier für den seltenen Mauerläufer.
Der mehr als 2.000 Hektar große Park umfasst die Gemeinden Guiglia, Marano sul Panaro und Zocca.
Der Fluss Panaro fließt etwas weiter entfernt in Richtung Modena.
Rundherum gibt es mehrere Orte von historischem Interesse, die sich am Horizont abzeichnen. Dazu gehören die Pieve (Pfarrkirche) von Trebbio, die wahrscheinlich zwischen dem 11. und 12. Jh. errichtet wurde, die bezaubernden mittelalterlichen Dörfer Castellino delle Formiche und Castellaro sowie einige Beispiele der ländlichen Architektur in Orten wie La Grilla, Pugnano und Ronzone.
Im Park, der ein Gebiet von gemeinschaftlichem Interesse und ein besonderes Schutzgebiet ist, koexistieren verschiedene Ökosysteme mit Pflanzenarten wie dem mediterranen Heidekraut (Erika) und anderen, die für die Höhenlagen typisch sind, wie Buche und Heidelbeere.
Wälder, Felsen, Höhlen und Bäche prägen das gesamte Gebiet um die großen Felstürme, und auf den umliegenden Lichtungen wachsen Orchideen, Anemonen, Glockenblumen, Lilien und Alpenveilchen.
Im Park leben zahlreiche Tiere, die typisch sind für die Gebiete des mittleren Apennins: vom Dachs bis zum Stachelschwein, vom Eichhörnchen bis zum Siebenschläfer, vom Fuchs bis zum Reh.
Der Park kann zu jeder Jahreszeit besucht werden, aber im Herbst und im Frühjahr bieten sich die eindrucksvollsten Szenarien.
Mehr als 100 km Wanderwege können zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad genutzt werden. Die Ausflüge reichen von einfachen Spaziergängen bis zu komplexeren Wandertouren, bisweilen mit kurzen Klettersteigen und Wegen, die nur in Begleitung eines erfahrenen Führers begangen werden dürfen.
Nicht versäumen sollte man das Borlengo- und Kastanienmuseum, wo man die traditionellen kulinarischen Spezialitäten des Parks kennenlernen kann.