Das Conca-Tal ist weitläufig und reizvoll dank seiner sanften Hügel und mit Weinbergen bedeckten Hänge, die zu Wiesen, Wäldern und Kastanienhainen führen, die uns im Herbst leckere Esskastanien schenken.
Wenn Sie ein Liebhaber des unabhängigen Reisens unter freiem Himmel sind, werden Sie es lieben, in diese Landschaften einzutauchen, die für jeden Besucher, vom Faulsten bis zum Waghalsigsten, jede Menge zu bieten haben.
Von der mächtigen Malatesta-Burg, die das befestigte Dorf Montefiore Conca überragt, führen zahlreiche Wege zum Wandern oder Mountainbiken in die Natur ringsherum. So können Sie die Schönheit der Landschaft des mittleren Conca-Tals entdecken, bis hinauf zu den Hügeln und Bergen, die die Outline des Hinterlands von Rimini bilden: Monte Auro, Monte Maggiore und Monte Faggeto.
Die Wälder erzählen eine 23 Millionen Jahre alte Geschichte: vom Miozän bis zur Malatesta-Herrschaft und bis ins 19. Jahrhundert, als große historische Ereignisse diese Agrarlandschaften prägten, deren Schönheit auch heute noch erhaltens- und schützenswert ist.
Von den verschiedenen CAI-Wanderwegen empfehlen wir Ihnen, den von Montefiore nach Montefaggeto auszuprobieren. Er beginnt auf dem Parkplatz am Fuße der Stadtmauern von Montefiore und setzt sich aus den CAI-Wegen Nr. 019, 021 und 043 zusammen. Der Wanderweg ist fast 9 km lang und führt über Feldwege, kleine Sträßchen mit herrlicher Aussicht aufs Meer, Weizenfelder und Olivenhaine.
In dieser Landschaft ragen alte Formen der ländlichen Besiedlung heraus, wie die Kirche San Simeone di Serbadone und vereinzelten Häuser, die uns in die Vergangenheit zurückversetzen und ganz im Gegensatz zu der schnelllebigen Welt stehen, die einige Kilometer weiter flussabwärts an der Küste pulsiert.
Wenn man den CAI-Schildern folgt, erreicht man über Feldwege San Felice. Von hier aus führen Schotterstraßen und unbefestigte Wege vorbei an Bauernhöfen und über grasbewachsene Lichtungen nach Case Fonti.
Wenn man dem Weg weiter folgt, kommt man zu den ersten Kastanienbäumen: Das bedeutet, dass man Monte Maggiore erreicht hat. Nachdem wir die Häuser von Serra di Sopra passiert haben, erreichen wir das Kerngebiet des Monte Faggeto, umgeben von Hecken aus Ulmen und Eichen. Wenn sich der Blick zu beiden Seiten öffnet, befinden wir uns auf der Wasserscheide zwischen dem Ventena-Tal und dem Tal des Rio Sedano, der von Montefiore herabfließt. Unten ist die Kirche von Serbadone deutlich zu erkennen.
Die Landschaft wird von der mächtigen Burg von Montefiore beherrscht, die der Monte Auro von hinten zu schützen scheint. Die Abenddämmerung ist hier ein magischer Moment, wenn das Licht der untergehenden Sonne im Westen die Konturen der Formen auf magische Weise verschwimmen lässt.
Die Wanderung geht weiter durch den Kastanienhain des Monte Faggeto, dann auf einer Schotterstraße den Berghang hinauf bis zur Asphaltstraße. Hier schließt sich die große Schleife dieses Rundwegs.
Werfen Sie unbedingt auch einen Blick in das Dorf und seine imposante Malatesta-Burg, die Kirche San Paolo aus dem 14. Jh. mit ihrem schönen gotischen Portal und ihren zahlreichen religiösen Kunstwerken sowie die kleine Kirche des ehemaligen Krankenhauses, die 1461 begonnen wurde und einen schönen Freskenzyklus enthält, der Bernardino Dolci (um 1485) zugeschrieben wird.
Außerdem ist die Wallfahrtskirche der Madonna di Bonora, die etwas außerhalb des Dorfes im Grünen liegt, eine wichtige Kultstätte in Rimini: Hier wird das Bild der stillenden Madonna aus dem 15. Jh. verehrt, zu dem viele Gläubige Votivgaben für empfangene Gnaden bringen.
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Eine halbe Autostunde von Montefiore entfernt befinden sich die Höhlen von Onferno, ein Karstsystem, in dem die bedeutendste Fledermauskolonie der Region zu finden ist. Sie besteht aus mehr als 8.000 Einzeltieren, die nicht weniger als sieben Unterarten angehören, darunter auch die Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersii), die am häufigsten in Onferno vorkommende Art, die in ganz Europa als bedroht gilt.
Diese Höhlen in der Gemeinde Gemmano befinden sich inmitten des Naturschutzgebiets "Riserva naturale orientata": ein 274 Hektar großes Gebiet von großer Schönheit, das aufgrund seines unbestrittenen naturalistischen Wertes geschützt ist, da es eine dichte und reiche Vegetation, seltene Tierarten und eine besondere Geologie aufweist, die eng mit den Gipsaufschlüssen und mondlandschaftsähnlichen "Calanchi" zusammenhängt.
Die Höhlen können in Begleitung eines qualifizierten Führers besichtigt werden. Dabei geht es zuerst über einen Weg im Freien, der von einer Höhe von etwa 300 Metern auf 196 Meter abfällt, durch den Wald bergab bis zum eigentlichen Höhleneingang, der uns in eine faszinierende unterirdische Canyon-Landschaft führt, in der es höchst eindrucksvolle Umgebungen zu bewundern gibt.
Bei der Besichtigung der Höhle am vom Wasser ausgehöhlten Hauptkanal entlang kann man die funkelnden Gipskristalle, die vom früheren Lauf des Baches geformten Decken und Wände sowie zahlreiche Tropfsteinformationen bewundern. Höchst spektakulär ist die "Sala Quarina", die wegen der großen kegelförmigen Gipshöcker, die aus der Decke herausragen, auch "Saal der Stalaktiten" genannt wird. Sie ist eine der größten ihrer Art in Europa.
Vor oder nach der Besichtigung kann man kostenlos das Naturhistorische Museum und den Botanischen Garten besuchen.
Wer ein paar Tage länger bleiben möchte, kann in der Umgebung auch folgende Wanderungen unternehmen