Im Santerno-Tal, unweit von Imola, bescheren uns die Kastanienhaine der Dörfer Castel del Rio, Fontanelice, Casalfiumanese und Borgo Tossignano jedes Jahr eine uralte Frucht mit süßem und knackigem Fruchtfleisch: die Marroni di Castel del Rio g.g.A.
Diese Maronen gehören der Spezies Castanea Sativa Mill. an und ernähren seit Jahrhunderten Generationen von Familien in der Region.
Der Esskastanienbaum verbreitete sich um das Jahr 1000 durch die Arbeit der Mönchsorden im Apennin und spielt seither eine so wichtige Rolle für die Ernährung der Bewohner der Region, dass er auch als Brotbaum bezeichnet wird.
Im Gegensatz zu ihren "Vettern", den wilden Esskastanien, zeichnen sich die Marroni di Castel del Rio g.g.A. und die Maronen (gezüchtete Sorten der Edelkastanie) im Allgemeinen durch eine Reihe besonderer Merkmale aus: Sie haben einen süßeren und intensiveren Geschmack, der die Düfte des Waldes einschließt; sie sind größer als die wilden Esskastanien und im Gegensatz zu diesen lässt sich ihre braune Schale und die dünne innere Haut sehr leicht entfernen.
Das Kastanienmuseum in Castel del Rio erzählt die Geschichte dieser Frucht, vom Boden, auf dem die Pflanzen wachsen, bis zur Beschreibung der natürlichen Eigenschaften der Kastanienbäume.
Die Marroni di Castel del Rio g.g.A. werden hauptsächlich für Konfitüren und typischen Desserts verwendet, allen voran der "Castagnaccio" (Kastanienmehlkuchen). Nicht selten findet man sie aber auch inPasta- und Risotto-Gerichten, z. B. als Füllung in "Capaltaz" (gefüllte Nudeln, ähnlich den Cappelletti der Romagna) und in Hauptgerichten, wie Fasan mit Kastanien.
Bei der Sagra del Marrone di Castel del Rio können Sie viele weitere Gerichte probieren und die Früchte auf dem Marroni-Markt kaufen.
