Die erste Frühlingswärme läutet das Osterfest und das dazugehörige traditionelle Essen ein.
In der Emilia Romagna wird das Fest mit einem schmackhaften und abwechslungsreichen traditionellen Menü gefeiert, bei dem die klassische Kombination aus Lasagne und Lammfleisch nicht fehlen darf. Die Desserts bringen dann einen Hauch von Einfachheit auf den Tisch, typisch für die bäuerliche Küche.
Pasta-Gerichte
Die Lasagne wird heute das ganze Jahr über zubereitet und nicht mehr nur an den Feiertagen, wie es früher üblich war, nämlich pünktlich zu Ostern. Das berühmteste Rezept ist das aus Bologna, bei dem schichtweise immer eine Schicht Spinatnudelteig über eine Schicht Bolognesesauce und Béchamel gelegt wird, wodurch eine weiche Struktur entsteht, die bei jedem Bissen auf der Zunge zergeht.
Zu den weniger bekannten Pasta-Gerichten des Ostermenüs gehört die Tardura, eine alte Suppeneinlage in der Brühe aus der Romagna, die schnell und einfach zubereitet werden kann. Es handelt sich um eine Mischung aus Eiern, Parmesankäse, Semmelbröseln und Muskatnuss, die in Fleischbrühe gekocht wird.
Lamm und Kaninchen
Bei den Hauptgerichten fällt die Wahl oft auf den König der Ostertische, das Lamm. In der Romagna wird Lammfleisch mit Erbsen und Speck serviert, oder mit Fenchel in der Variante Fenchel-Lamm-Eintopf oder mit Balsamico-Essig im Rezept für Lammleber mit Balsamico.
Auch Kaninchen gilt als typisch für das Ostermenü in der Emilia Romagna: Früher war es leichter zu bekommen als Lamm. Zwei große Klassiker, die mit dieser Fleischsorte zubereitet werden, sind Kaninchen "alla cacciatora" (auf Jägerart: geschmort in einer würzigen Tomatensauce) in und Kaninchen "in Porchetta" (mit wildem Fenchel, Knoblauch, Salz und Pfeffer).
Die Oster-Pagnotta, Panina und andere traditionelle Oster-Desserts
Zum Abschluss des Menüs gibt es die Oster-Desserts. In Parma duftet es zu Ostern nach Torta Maria Luigia, einer Köstlichkeit aus Haselnussmehl, Vanillepudding und Schokoladenganache, während in Piacenza das Osterdessert gleichbedeutend mit "Latte in Piedi" (stehender Milch) ist, die hier früher serviert wurde, als es auf dem Land noch mehr Eier gab. In Reggio Emilia hingegen endet das Osteressen traditionell mit einer "Zuppa inglese".
Während in Bologna der Reiskuchen dominiert, darf in Modena die Colomba di Pavullo nicht fehlen: ein gehaltvoller, mit Marmelade gefüllter Kuchen, dem Pinienkerne und Sultaninen hinzugefügt werden.
Ferrara feiert Ostern mit seinen Zuccherini, trockenen Krapfen, die vom Einfluss der jüdischen Gemeinde auf die lokale Küche zeugen, während die Gialletti oder Piadòt typisches Ostergebäck aus der Gegend von Ravenna sind, das seinen Namen dem Maismehl verdankt, das für seine Herstellung verwendet wird.
Im Hinterland der Romagna hingegen serviert man am Ostermorgen die Pagnotta Pasquale (Osterbrot), einen Kuchen aus Brotteig, zu dem man gesegnete hartgekochte Eier und ein paar Scheiben lokaler Salami reicht. Das Rezept für die Panina Pasquale hingegen ist reichhaltiger und frischer. Dieser in den Apenninen zubereitete Kuchen enthält unter anderem Anis- und Cognaclikör sowie gehackte Orangen- und Zitronenschalen.
Ein Muss ist schließlich die Ciambella aus der Romagna mit ihrer klassischen länglichen Form, die mit Streu- oder Kristallzucker bestreut wird. In der Region um Rimini wurde dieser Rührkuchen früher an den Tagen vor Ostern zubereitet, und dann am Ostersonntagmorgen auf den Tisch gebracht.