Wenn man Bologna in südöstlicher Richtung verlässt, erreicht man den großen Regionalpark der "Gessi Bolognesi e Calanchi dell'Abbadessa", der für seine mehr als 150 Höhlen berühmt ist, die eines der spektakulärsten und umfangreichsten Gipshöhlensysteme Europas bilden. Eine Besonderheit, die den Gessi Bolognesi den Titel des Unesco-Welterbes eingebracht hat, der im Jahr 2023 an diese und sechs weitere Stätten im Apennin der Emilia-Romagna verliehen wurde.
Auf den Straßen und Wegen durch diesen Park kommt man an beeindruckenden und unerwartet schönen Landschaften vorbei: Felsen überragen Becken, die natürlichen Amphitheatern ähneln; scheinbar unzugängliche Ecken weisen Eingänge zu Höhlen auf; karge "Calanchi", die Mondlandschaften gleichen (wie die Calanchi del Passo dell'Abbadessa) unterbrechen abrupt sanfte lehmige Hänge.
Die zahlreichen Zeugnisse der Natur werden von den Zeichen des menschlichen Wirkens überlagert, von denen heute noch verstreut und isoliert die Überreste alter Burgen, Pfarrkirchen und mittelalterlicher Dörfer erhalten sind.
Beim Wandern durch den Park trifft man auf ein Mosaik verschiedener Lebensräume: trockene und sonnige Felsen, Laubwälder, kühle und schattige Täler. Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten von großem wissenschaftlichen Interesse finden in diesen spektakulären Erosionsformen und Höhlen Zuflucht.
In der beruhigenden Stille der Hügel kann man auf einem der zahlreichen Wanderwege mittleren Schwierigkeitsgrads, die das gesamte Gebiet durchziehen, entlangwandern und dabei die verschiedenen jahreszeitlichen Veränderungen beobachten. Am beliebtesten ist sicherlich der Weg, der zur Dolina und zur Grotta della Spipola führt, ein Gebiet, das von Wissenschaftlern und begeisterten Laien erforscht wird und im Laufe der Zeit zahlreiche Fossilienfunde hervorgebracht hat, die heute im Museum für Urgeschichte "Luigi Donini" zu sehen sind.