Berceto ist ein Dorf im Apennin der Provinz Parma zwischen dem Val Taro und dem Val Baganza auf 852 m ü.d.M. Es liegt an der Staatsstraße Cisa, die nach La Spezia führt, und ist nur wenige Kilometer von der Autobahn Cisa entfernt.
Der Dom, ein wichtiger Ort der Ruhe und der Anbetung, zeigt in dem alten Dorf seine romanische Prägung in dem reichen Portal und der architektonischen Gestaltung. Als letzte Station der Via Francigena vor dem Apenninpass hat das alte Dorf den Charakter und die Atmosphäre des Mittelalters bewahrt, mit Steinhäusern, Palästen aus dem 12. bis 17. Jh. und einer Burgruine. Es lohnt sich, durch die alten Gassen zu schlendern und sich treiben zu lassen.
Die beste Zeit für einen Aufenthalt in Berceto ist wahrscheinlich der Sommer, denn es ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Reitausflüge in den hohen Apennin, entlang des Reitweges der Taro- und Ceno-Täler und für Ausflüge zu Fuß oder mit dem Auto zu den nahe gelegenen Apennindörfern.
Dom von San Moderanno
Ein prächtiges Beispiel romanischer Architektur. Im Museum des Doms, das in einer alten Seitenkapelle untergebracht ist, werden sakrale Gegenstände und Gewänder aufbewahrt, darunter auch der Umhang von San Moderanno aus dem 12. Jh. Außerdem gibt es in Berceto noch die Reste einer alten Burg.
Berceto ist eine Station auf der Via Francigena, der Pilgerroute des frühen mittelalterlichen Christentums nach Rom.
Ein typisches Gericht ist die köstliche Süßspeise mit würzigem Geschmack: die Spongata, aber in Berceto kann man auch typische lokale Gerichte genießen, von Parmigiano Reggiano bis hin zu Steinpilzgerichten, denn es liegt in einem Gebiet, das auch für den Steinpilz IGP bekannt ist.
Cisa-Pass
Wenn man von Berceto aus in Richtung La Spezia weiterfährt, erreicht man auf der Strada Statale della Cisa den Passo della Cisa auf 1039 m Höhe, die alte Grenze zwischen dem Herzogtum Parma und dem Großherzogtum Toskana. Die Reise der Pilger auf der Via Francigena im Gebiet der Emilia endete mit dem beschwerlichen Bergpfad des Passo della Cisa, an der Grenze zwischen den Provinzen Parma und Massa, wo das antike Hospiz von Santa Maria kurz vor dem heutigen Pass stand. Heute zeugt der Pass von der Grenze zwischen den Herzogtümern Parma und Piacenza und dem Großherzogtum Toskana und zwar in Form der alten Poststation und der charakteristischen Kapelle Nostra Signora della Guardia, die 1921 am Ende einer steilen Treppe errichtet wurde.
Corchia
Wenn man dagegen von Berceto aus weiter nach unten Richtung Tal fährt, findet man nur wenige Kilometer entfernt das kleine Dorf Corchia, das einen alten Kern aus Steinhäusern, gepflasterten Gassen und gewölbten Unterführungen bewahrt hat. Das kleine Bergdorf liegt in einem abgelegenen Tal und hat sich sein mittelalterliches Flair mit Steinhäusern, gepflasterten Gassen, Bogengängen, Gewölben und einigen charakteristischen Stallungen und Scheunen, den sog. "Tagge" des Apennins, bewahrt.
Von großer Bedeutung für die Wirtschaft des Ortes waren die Eisen- und Kupferminen auf dem überhängenden Monte Groppo Maggio, die bereits von der Familie Farnese ausgebeutet und 1943 aufgegeben wurden.
Der Ort liegt auch an der "Strada del Fungo porcino" (Straße des Steinpilzes), einem typischen und bekannten Produkt des gesamten Apennins der Provinz Parma, das von der Europäischen Gemeinschaft als IGP (geschützte geografische Angabe) anerkannt ist.