„Ich werde ihm ein Angebot machen, dass er nicht ablehnen kann“ – eines der berühmtesten Filmzitate scheint wie geschaffen, um die folgende Reiseroute vorzuschlagen: 72 Stunden kopfüber in die gastronomische Tradition der Romagna.
Sehen Sie? Das ist wirklich ein Angebot, das man nicht ablehnen kann!
Alles beginnt in Forlimpopoli, genauer gesagt in der Casa Artusi: ein obligatorischer Zwischenstopp für – wie Alberto Capatti es ausdrückt – „alle, die es lieben, sich eine Schürze umzubinden, sich an den Esstisch zu setzen und dort so lange wie möglich zu verweilen“.
Die „Casa Artusi“ ist nicht nur ein Pellegrino Artusi gewidmetes Museum, nicht nur ein Restaurant und eine Werkstatt, sondern vor allem ein Ort, an dem die Traditionen der romagnolischen Küche bewahrt werden.
Es gibt keine bessere Art, diese Reise zu beginnen, als mit einem Kochkurs in den Mauern, die das Erbe von Artusi überliefert haben. Sie können unter den zahlreichen Möglichkeiten wählen und sich für einen praktischen Kurs über die Zubereitung traditioneller Gerichte der Romagna und der italienischen Küche, einen Kurs über die Zubereitung von Menüs mit den besten Zutaten oder einen Kurs über die Zubereitung von Artusi-Rezepten entscheiden.
Das Wichtigste dabei: Wappnen Sie sich mit Liebe und Geduld und haben Sie keine Angst, sich die Hände schmutzig zu machen!
Die zweite Etappe führt Sie zu einer Zutat, die auf keinem Esstisch in Comacchio fehlen darf, vor allem nicht zu Festtagen: der Aal. In der alten Fisch-Marinierungsmanufaktur „Manifattura dei Marinati“ im historischen Zentrum von Comacchio befindet sich das Aalmuseum, das die tiefe Verbundenheit der Einwohner von Comacchio mit den Produkten aus ihren Gewässern veranschaulicht.
An dieser Stelle ist es praktisch ein Muss, den Aal in all seinen Zubereitungsarten zu probieren: Die beliebteste Version ist mariniert, doch der Aal wird auch auf viele andere Arten zubereitet, zum Beispiel auf dem Grill, in der Fischsuppe „Brodetto“, in Koteletts geschnitten oder mit Wirsing.
Dazu darf auf keinen Fall der typische Teigfladen „Piada“ und ein Glas Bosco Eliceo Doc Uva d’Oro fehlen, dem einzigen Rotwein, der perfekt zu Aalgerichten passt.
Von Comacchio aus geht es weiter nach Ferrara, einer Gegend mit einer köstlichen traditionellen Küche. Nachdem Sie über das Kopfsteinpflaster des historischen Zentrums die Orte der Erinnerung an die Este aufgesucht haben, ist es an der Zeit, die typischen Gerichte der Stadt zu entdecken und zumindest eines der berühmtesten zu probieren.
Zum Beispiel die Nudelpastete „Pasticcio ferrarese“: eine Mürbeteigkruste umhüllt die Nudeln mit Fleischsauce, Béchamel und Pilzen, die in speziellen Kupferpfannen im Ofen gegart werden. Auch wenn die Zutaten vielleicht zunächst nicht zu harmonieren scheinen – das ist Ergebnis wirklich köstlich!
Ein weiteres bekanntes Gericht aus Ferrara sind die „Cappellacci di Zucca“ (Pastasorte mit Kürbisfüllung): Ihr Ursprung reicht weit zurück, denn sie werden sogar in den Renaissance-Rezeptbüchern der Scalchi im Dienste der Familie Este erwähnt. Es handelt sich um frische Eiernudeln, die mit einer Mischung aus violettem Kürbis, Parmigiano Reggiano, Eiern, Semmelbröseln, Salz, Pfeffer und Muskatnuss gefüllt sind.
Zu guter Letzt gibt es noch die „Salama da sugo g.g.A.“, eine Wurst aus Schweinefleisch, die durch Zerkleinern der verschiedenen Teile des Schweins und anschließendes Reifen zubereitet wird. Sie sollte heiß und ohne Haut verzehrt und mit einer großen Portion Kartoffelpüree serviert werden.
Jetzt sollte Ihr Magen gut gefüllt und die Stimmung auf jeden Fall gut sein. Doch bevor Sie Ihre Tour de Force durch die Küche der Romagna beenden, warten noch zwei weitere Etappen auf Sie.
Schaffen Sie Platz und lassen Sie sich nicht von den Kalorien in die Knie zwingen!
Eine dieser Etappen ist Cesenatico: Cesenatico ist nicht nur die Heimat der Piadina, die dicker ist als ihr Pendant in Rimini, sondern hat auch eine lange Tradition bei den ersten Gängen, die mit hausgemachten Eiernudeln zubereitet werden: Pappardelle, Cappelletti, Strozzapreti und nicht zu vergessen die Passatelli.
Und was gibt es zum Abschluss? Ein Stück Bustrengo. Seltsamer Name, aber göttlicher Geschmack: Es handelt sich um einen hausgemachten Kuchen aus 32 Zutaten, von denen 20 bekannt und die übrigen zwölf ein streng gehütetes Geheimnis sind. Die Grundlage sind Mehl und Trockenfrüchte wie Mandeln, Feigen und Nüsse.
Sie werden uns alle zustimmen, dass diese Route einen würdigen Abschluss verdient: Stoßen Sie mit einem Glas (oder mehreren) Colli di Rimini DOC an! Bei der Wahl des besten Ortes dafür haben Sie die Qual der Wahl: Wollen Sie lieber mit Blick auf das Meer anstoßen und sich von der Brandung wiegen lassen oder den Blick auf die sanften Hügel des Hinterlandes der Romagna richten? Wir bieten Ihnen zwei Möglichkeiten: Rimini oder eines der Dörfer im Marecchia-Tal: Verucchio, Pennabilli oder San Leo, um nur einige zu nennen.
Allen Weinen aus dem Gebiet der Colli di Rimini gemeinsam ist ihre jahrhundertealte Tradition. Sie sind das Ergebnis der Liebe zu den guten Dingen und einer gastfreundlichen und aufrichtigen Gegend, deren Reben der Einfluss des Meeres zugute kommt.
Zum Schluss noch ein paar Ratschläge, welches Glas Sie bestellen sollten, egal ob Sie die Sanftheit eines Rotweins oder die Frische eines Weißweins bevorzugen. Der Sangiovese aus der Romagna ist einer der bekanntesten und beliebtesten Weine weit über die Grenzen der Emilia-Romagna hinaus. Er ist intensiv und duftet nach Pflaume und Kirsche, aber es wäre zu kurz gegriffen, ihn darauf zu beschränken. Unverblümt und fast rau, aber so lebendig, dass er die Herzen im Nu entflammt: Könnte das der Grund sein, warum er als der Wein gilt, der den Charakter der Romagna am besten widerspiegelt?
Wer die leuchtenden Goldtöne des Weißweins mag, dem empfehlen wir ein Glas Trebbiano, entweder als Still- oder als Schaumwein. Seine Geschichte reicht bis zu den Anfängen der etruskischen Kultur zurück: Seitdem hat er einen weiten Weg zurückgelegt, und die geschickten Hände der Menschen in der Romagna haben es geschafft, diese goldene Traube in einen der beliebtesten Weine der Region zu verwandeln – würzig, trocken und sehr frisch.
Sie haben die Wahl! Zum Wohl!