Nicht nur Lambrusco und Sangiovese.
In der Emilia-Romagna gibt es 6 verschiedene Weinanbaugebiete, die viele hochwertige Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung hervorbringen. Die gesamte Region ist vom Weinbau geprägt, und die von der Sonne verwöhten Reben wachsen bestens auf den Hügeln im Landesinnern wie auch in den fruchtbaren Ebenen unweit des Meeres.
Da gibt es zum Beispiel die DOP-Weine des Bosco Eliceo, auch bekannt unter dem Namen Sandweine („Vini delle Sabbie“). Dabei handelt es sich um vier Rebsorten, die ihre Nahrung aus den sandigen Böden und dem feuchten Klima der Küste zwischen Ferrara und Ravenna beziehen: die roten Fortana und Merlot sowie die weißen Sauvignon und Bianco.
In den Hügeln von Bologna trifft man auf die Weine der Colli Bolognesi: 3 Rotweine (Barbera, Merlot und Sauvignon) und 4 Weißweine (Sauvignon Blanc, Pinot Bianco, Riesling Italico und Chardonnay) sowie der berühmte prickelnde Pignoletto, der sich hervorragend als Aperitif eignet und auch als stille, Schaumwein- und Superior-Variante erhältlich ist.
In den Provinzen Parma und Piacenza mit ihren Hanglagen floriert der Weinbau ebenfalls. Die Geschichte von Parma ist seit der napoleonischen Zeit eng mit Wein verbunden. Sie setzt sich bis heute mit dem Anbau von vier Rebsorten fort: den weißen Sorten Malvasia di Candia aromatica und Sauvignon blanc und den roten Sorten Barbera und Bonarda. Dazu kommen noch viele andere allochthone, d.h. aus anderen Gebieten stammende, Rebsorten.
Die Colli Piacentini hingegen verdanken ihren Ruhm vor allem drei Weinsorten: dem roten Gutturnio DOP, der aus einer Mischung von Barbera- und Croatina-Trauben entsteht, dem aromatischen weißen Colli Piacentini DOP Malvasia und dem ebenfalls weißen, frischen Ortrugo Colli Piacentini DOP.
Wein ist in der Romagna gleichbedeutend mit Albana und Sangiovese. Das Anbaugebiet der romagnolischen DOP-Weine ist das größte der Region und verdankt seinen Ruhm den Trauben des weißen, vollmundigen Albana aus der Romagna und des legendären Sangiovese DOP der Romagna, der auch in den Varianten Novello, Superiore und Riserva hergestellt wird.
Ebenso berühmt ist der Lambrusco, der hauptsächlich in den Regionen Modena und Reggio Emilia, den Anbaugebieten des Lambrusco DOP, gekeltert wird. Mit seinen sieben Varianten – Sorbara, Grasparossa, Salamino, Marani, Maestri, Montericco und Ancellotta – zeichnet sich dieser perlende Rotwein durch seinen fruchtigen oder veilchenartigen Duft sowie durch seine klassische rosa Schaumkrone aus.
Zum Vertiefen der Kenntnisse über die Weine der Emilia-Romagna bietet sich nichts mehr an als ein Besuch der „Enoteca Regionale dell'Emilia Romagna“, die in der faszinierenden Burg von Dozza untergebracht ist. In der Enoteca, die die Weinbautraditionen der Region pflegt und mehr als 1.000 verschiedene Weinsorten zu bieten hat, kann man einen Rundgang machen und ein gutes Glas Wein in der Wine Bar genießen.