Im Herzen von Modena erwartet Sie ein Meisterwerk der romanischen Kunst: der Dom, der Ghirlandina-Turm und die Piazza Grande, ein einzigartiger Komplex, der von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Dieser Rundgang führt Sie auf eine Entdeckungsreise zu den künstlerischen und kulturellen Schätzen der Stadt mit einem besonderer Halt zum Verkosten seiner leckeren kulinarischen Spezialitäten.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie sich Zeit nehmen, um die Stadt in vollen Zügen und in allen Einzelheiten zu genießen.
Wenn Sie jedoch nicht viel Zeit haben, sollten Sie mindestens einen halben Tag für diese besonderen Orte einplanen und vielleicht ein paar eingehendere Besichtigungen auslassen, obwohl wir sicher sind, dass Sie nach dem Besuch der UNESCO-Schätze Ihren Besuch ausdehnen und weitere Wunder in der Umgebung entdecken möchten.
Sind Sie bereit, in die Geschichte und die kulinarische Genusswelt von Modena einzutauchen?
Beginnen Sie Ihren Tag mit einem typischen Modeneser Frühstück: Haben Sie schon einmal Gnocco fritto (frittierter, salziger Krapfen) in Cappuccino getunkt probiert?
Eine authentische Erfahrung für einen guten Start in den Tag!
Erst danach können Sie im Herzen von Modena ein unglaubliches Beispiel romanischer Kunst bewundern, das in der ganzen Welt bekannt ist: Der Dom ist ein kühnes Bauwerk, das auch nach Jahrhunderten noch beeindruckt. Der 1099 vom Architekten Lanfranco errichtete und von Wiligelmo meisterhaft gestaltete Dom erzählt mit seinen Verzierungen eine faszinierende, in Stein gemeißelte Geschichte.
Wiligelmo und seiner Schule verdanken wir die Verzierungen der Kapitelle und Kragsteine, das Hauptportal, die Steinplatten an der Fassade, die die Schöpfungsgeschichte erzählen, die Portale der Pescheria an der Nordseite und der Principi an der Südseite. Die große Porta Regia zur Piazza Grande hin, die große Rosette an der Fassade und der Pfeiler im Inneren sind hingegen das Werk der Campionesischen Meister, die später die Leitung übernahmen. Der mit Steinmaterial aus der Römerstadt Mutina (röm. Name von Modena) verkleidete Dom von Modena, der zu Ehren des Heiligen Geminianus, Bischof, Heiliger und Schutzpatron der Stadt, erbaut wurde, wird aufgrund seines erstaunlichen Skulpturenapparats als "steinerne Bibel" bezeichnet, die die Geschichten der Bibel und der Menschheit in Bildern erzählt und heute wie damals zu uns über den Glauben und das Leben auf der Erde spricht.
Diese Etappe der Besichtigungstour ist auch für blinde und sehbehinderte Besucher zugänglich und Teil des barrierefreien Rundgangs in und um Modena.
Wenige Schritte vom Dom entfernt, praktisch gegenüber der Pescheria-Pforte, befinden sich die Dommuseen: ein Besuch, den wir zur Vervollständigung des Erlebnisses an diesem Ort empfehlen.
Es handelt sich um zwei Sammlungen: das Lapidarium-Museum, in dem auch die berühmten Original-Steinplatten (Metopen) aufbewahrt werden, acht Skulpturen, die monströse und fantastische Wesen darstellen und einst die Vorsprünge der Mauern des Daches der Kathedrale schmückten, und das Dom-Museum, in dem Kunstwerke und Einrichtungsgegenstände ausgestellt werden, die von der lebendigen Geschichte der Kirche von Modena im Laufe der Jahrhunderte zeugen.
Im obersten Stockwerk kann man dann mit Hilfe von Multimedia-Installationen in die Geschichte eintauchen und auf intuitive und interaktive Weise die Entwicklung der Stadt, die Geschichte der Dombaustelle, die Baumaterialien des monumentalen Komplexes, die Geschichten der Portale und viele andere Kuriositäten entdecken.
Nach so viel Kunst ist es Zeit für eine kulinarische Pause!
Die Altstadt von Modena ist voll von mehr oder weniger traditionellen Lokalen, in denen man eine erfrischende Pause einlegen kann.
Besonders empfehlenswert ist der nahe gelegene Mercato Albinelli, die älteste Markthalle Modenas, in der man inmitten von Düften und authentischen Aromen lokale Spezialitäten genießen und verkosten kann.
Er wurde 1931 eingeweiht, nachdem der Markt jahrhundertelang unter freiem Himmel auf der Piazza Grande stattgefunden hatte. Die Albinelli-Markthallte gilt als eine der schönsten in ganz Italien und ist seit 1990 aufgrund seines historischen und kulturellen Wertes als Denkmal von nationalem Interesse anerkannt.
In der Mitte steht ein Brunnen im Jugendstil, der von einer herrlichen Frauenfigur, der "Fruchtträgerin", überragt wird, und es gibt kleine Fleisch-, Wurst- und Käseläden, die den Innenraum einrahmen, der von Obst- und Gemüseständen, der Brotgalerie, Süßigkeiten- und Getreideläden belegt ist. Zwischen den Essensständen kann man sich an einem der kleinen Tische niederlassen und das bunte Treiben genießen. Alles wird mit der Höflichkeit und freundlichen Gastfreundschaft "von einst" serviert. In der Albinelli-Markthallte kann man noch immer nach Herzenslust probieren und dabei ein Rezept, einen Tipp oder vielleicht einen Witz in Mundart austauschen.
Ein Besuch in der Albinelli-Markthallte bedeutet, sich in eine magische Atmosphäre voller Sinneseindrücke hineinzubegeben. Geräusche, Düfte, die an vergangene Zeiten erinnern, langsame Rhythmen, Lichter, Farben und echte Geschmackserlebnisse.
Nach dem Mittagessen am Nachmittag können wir unsere Endeckungstour der künstlerischen Schönheiten der UNESCO-Stätte mit einem eindrucksvollen Besuch des Ghirlandina-Turms fortsetzten, dem unbestrittenen Symbol der Stadt, das von den Einwohnern von Modena sehr geliebt wird.
Dieser Glockenturm des Doms hatte im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige Funktion für die Bürger: Der Klang seiner Glocken markierte die Zeiten des Tagesablaufs der Stadt, signalisierte die Öffnung der Stadttore und rief die Bevölkerung in Alarm- und Gefahrensituationen zusammen. Von seiner Höhe von mehr als 86 Metern hat man einen atemberaubenden 360°-Rundblick auf die Stadt und einen privilegierten Blick auf die darunter liegende Piazza Grande, die seit jeher das pulsierende Herz der Stadt ist.
Eine Piazza, auf dem es zu jeder Stunde angenehm ist, spazieren zu gehen, und die zu jeder Tageszeit unterschiedliche Emotionen hervorrufen kann: Am Morgen kann man das geschäftige Treiben des täglichen Lebens verfolgen, am Nachmittag kann man das langsamere Tempo der Erholung nach der Mittagspause genießen, und gegen Sonnenuntergang wird man verzaubert, wenn man die rosafarbenen Schattierungen bewundert, die durch die Reflexion des Lichts auf dem Dom und dem Ghirlandina-Turm entstehen.
Ebenfalls auf der Piazza: die "Preda Ringadora" (ein rosa Marmorblock, auf den sich Leute stellten, die eine Rede halten wollten), direkt vor der Eingangstreppe zum Palazzo Comunale, und die "Statuetta de la Bonissima" (Statue einer wohltätigen, reichen Dame) an der Ecke des Palazzo Comunale.
Der perfekte Abschluss des Tages ist ein Besuch des Palazzo Comunale, in dem sich heute das Rathaus befindet, wie es im Mittelalter war. Im Innern ist das Original der berühmten "Secchia Rapita" (geraubter Holzeimer) erhalten, der in einem Kampf zwischen Bolognesern und Modenesern von letzteren nach dem Sieg geraubt wurde. Die schönen historischen Räume können besichtigt werden und außerdem ein großer kleiner Schatz... die Acetaia Comunale (Städtische Essigmanufaktur unter dem Dach), die von der "Consorteria dell'Aceto balsamico tradizionale di Modena" (Konsortium des traditionellen Balsamessigs von Modena) betrieben wird. Hier befinden sich zahlreiche Fässchen des wertvollen traditionellen Balsamessigs von Modena, dem berühmten "schwarzen Gold" unserer Stadt.