Die Casciotta ist ein Käse aus Schafsvollmilch (70-80 %) und Kuhmilch (20-30 %), der aus landwirtschaftlichen Betrieben in den Provinzen Pesaro und Urbino (Marken) sowie in den Gebieten von Novafeltria, San Leo und Sant'Agata Feltria stammt, die seit 2009 zur Provinz Rimini (Emilia Romagna) gehören.
Die Herkunft des Produkts aus den Marken wird auch durch das im Namen enthaltene Wort cascio, eine regionale Variante von cacio (Käse auf Toskanisch), deutlich. Casciotta war bereits im 15. Jahrhundert, zur Zeit der Herzöge von Montefeltro und Della Rovere, eine Spezialität. Einer ihrer berühmtesten Bewunderer scheint Michelangelo selbst gewesen zu sein: Der Überlieferung nach liebte er die Casciotta so sehr, dass er eine Reihe von Landgütern in Urbania kaufte, um sich jederzeit mit diesem leckeren Käse eindecken zu können.
Ein charakteristisches Merkmal der Casciotta d'Urbino g.U. ist der Geschmack nach Bergkräutern und Wildblumen, der an die Gegend erinnert, in der sie hergestellt wird. Der halbgekochte, weiche und pastöse Teig der "Casciotta" reift zwischen 20 und 30 Tagen. In dieser Zeit nimmt dieser Käse eine strohgelbe Farbe an.
Wenn es darum geht, Casciotta zu servieren, ist es die Einfachheit, die auf dem Tisch vorherrscht. Probieren Sie ihn mit Bauernbrot, Schinken- und Salamispezialitäten und Bohnen, aber auch mit der typischen "Crescia Sfogliata" von Urbino, einem frittierten Fladenbrot, oder der Piadina Romagnola IGP, dem Fladenbrot der Romagna, Marmeladen und dünn geschnittenen grünen Äpfeln. Unter den aufwändigeren Gerichten empfiehlt das Consorzio di tutela Casciotta d'Urbino vor allem Tortellacci mit Casciotta d'Urbino, Artischocken und Saubohnen mit einem Hauch von wildem Fenchel.
