Wenn wir zwischen Mai und Juli im Hügelgebiet des Panaro-Flusses spazieren gehen, fallen uns riesige Flächen mit rot gepunkteten Bäumen auf. Genau in diesem Gebiet in den Provinzen Modena und Bologna, in einer Höhe zwischen 30 und 950 m ü.d.M. werden die Kirschen von Vignola g.g.A. angebaut. Deshalb wird Vignola auch die Stadt der Kirschen genannt.
Mit diesem besonderen Namen werden Kirschen von verschiedenen Baumsorten bezeichnet: Bigarreau Moreau, Mora di Vignola, Durone dell'Anella, Anellone, Giorgia, Durone Nero I, Samba, Van, DuroneII, Durone della Marca, Lapins, Ferrovia und Sweet Heart, die Kirschen mit festem und knackigem Fruchtfleisch, die berühmten Duroni, oder Früchte mit zartem Fruchtfleisch, die sog. Tenerine, hervorbringen.
Auch die Farbe der Schale variiert je nach Sorte und reicht von hellrot über dunkelrot bis gelbrot bei der Sorte Durone della Marca. Die Vignola-Kirsche zeichnet sich auch durch ihre Größe aus. Sie ist größer als die anderen auf dem Markt erhältlichen Sorten.
Zahlreiche historische Dokumente belegen, dass die Pflanze bereits Mitte des 19. Jh. in diesem Gebiet angebaut wurde. In den darauffolgenden Jahren haben sich die Produktion und die Vermarktung ausgeweitet, und es wurden auch Veranstaltungen ins Leben gerufen, bei denen die Kirschen von Vignola im Mittelpunkt stehenwie z. B. Vignola è tempo di ciliegie (In Vignola ist Kirschenzeit), das Vignola-Kirschenfest mit lauter Ständen von lokalen landwirtschaftlichen Erzeugern und Verkostungen.
Die Vignola-Kirschen g.g.A. sind eine sehr vielseitige Zutat in der Küche. Angefangen bei den Desserts, können sie für die Zubereitung der "Ciliegiata", einer Art Kirschkompott, das mit Wein, Zucker und Gewürzen eingekocht wird, von Konfitüren und von Clafoutis (ein Zwischending zwischen Kirschauflauf und Kirschkuchen) verwendet werden.
Eine besonders leckere Kombination ist auch Wild mit Kirschsauce. Und ein großer Klassiker ist natürlich auch ihre Verwendung zur Zubereitung von Likören oder Kirschwasser.