Die Emilia-Romagna ist seit jeher ein Ort der Begegnung, des Transits und des Austauschs und wird von vielen spirituellen Wegen und alten Handelsrouten durchzogen, die heute wie damals Pilger zu den heiligen Stätten des Christentums führen.
Die Pilgerwege in Italien folgen den alten Routen, auf denen die Gläubigen lange vor dem Mittelalter von jenseits der Alpen nach Rom oder an die Küste Apuliens gelangten, von wo aus sie sich ins Heilige Land aufmachten.
Aufgrund ihrer geografischen Lage war die Emilia-Romagna eine obligatorische Station für die Pilger und Reisenden der damaligen Zeit und ist auch heute noch eine Durchgangsregion für diejenigen, die die Wege in ihrer Gesamtheit zurücklegen wollen, aber auch ein gutes Testgelände für diejenigen, die lieber kürzere Strecken ausprobieren möchten.
Die Region ist von zu 21 Pilgerrouten und -wegen durchzogen, die vollständig kartiert und größtenteils ausgeschildert sind und zu Fuß oder in einigen Fällen auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Die 21 Routen, von denen 12 im digitalen Atlas der italienischen Routen des Ministeriums für Kulturgüter enthalten sind, zeugen vom historischen und kulturellen Gedächtnis des Landes, darunter die Via Francigena, die Via degli Dei, die Via Romea Germanica, die Via Romea Nonantolana, die Via Romea Strata Longobarda, die Via degli Abati, der Cammino di Sant‘Antonio, der Cammino di Assisi, der Cammino di San Vicinio, der Franziskusweg, die Via Matildica del Volto Santo, die Piccola Cassia, die Via di Linari, die Viae Misercordiae, die Via della Lana e della Seta, die Via Romea Germanica Imperiale, der Cammino di Dante, die Via Mater Dei, die Cammino di San Colombano, Sentiero dei Ducati und die Alta Via dei Parchi.
Wie ihre Geschichte, so unterscheiden sich auch die Routen innerhalb der regionalen Grenzen in Schwierigkeit und Länge. Diese reichen von insgesamt 260 km auf der Via Romea Germanica, die von Augsburg über Ferrara, Ravenna und die Wälder des Casentino nach Rom führt, bis zu 67 km auf der Via degli Dei, dem Weg über den Apennin von Bologna nach Florenz.
Das Wegenetz, das durch üppige Landschaften und imposante Berge führt, bietet nicht nur die Möglichkeit, die eigene Spiritualität zu leben oder Zeit mit sich selbst zu verbringen, sondern auch die Schönheiten des Apennins der Emilia-Romagna und der Po-Ebene zu bewundern.
Entlang der Routen in der Emilia-Romagna gibt es auch Stätten von historischem und künstlerischem Interesse wie antike Pfarrkirchen, wichtige Zentren des Gebets und des klösterlichen Lebens (wie das Hospiz San Pellegrino in Alpe in der Provinz Modena), Abteien und Basiliken (wie Pomposa in der Provinz Ferrara und Sant’Apollinare in Classe in Ravenna und die Wallfahrtskirche San Luca in Bologna) oder archäologische Stätten und mittelalterliche Dörfer (wie Bobbio in der Provinz Piacenza).
Es sind bezaubernde Orte, die die Reise der Pilger und Wanderer noch intensiver und unvergesslicher machen.
Info – Tourismuswebsite der Region über die Pilgerwege und -routen