Modigliana liegt im Tramazzo-Tal und rühmt sich sehr alter Ursprünge und einer Geschichte, die reich an wichtigen Ereignissen ist und oft über die lokalen Grenzen hinausgeht.
Im Mittelalter war es ein Lehen der Conti Guidi, einer mächtigen Familie, die über mehr als zweihundert Schlösser zwischen der Romagna und der Toskana herrschte.
Modigliana ist reich an historischen Gebäuden, angefangen bei der antiken Rocca dei Conti Guidi (Burg der Grafen Guidi), auch Roccaccia genannt, die über die Tribuna (Piazza Don Minzoni) zu erreichen ist, die aus zwei Glockentürmen und einem Schrein mit einer Madonnenstatue besteht.
Rocca dei Conti Guidi
Die Piazza Pretorio ist vielleicht der schönste mittelalterliche Platz in der Provinz Forlì-Cesena. Man erreicht ihn durch den Torbogen, der zum Borgo Vecchio führt, und er wird von mehreren Gebäuden überragt:
Das Museum Don Giovanni Verità, das in dem Geburtshaus des Priesters, der dem Geheimbund der Carboneria angehörte, untergebracht ist, ist heute ein Stadtmuseum zur Erinnerung an die Epoche des Risorgimento mit einer archäologischen Abteilung und einem Saal, der dem Krieg und dem Widerstand gewidmet ist.
Typische Pastagerichte von Modigliana sind Kartoffeltortelli, die im Allgemeinen mit geschmolzener Butter und geriebenem Parmigiano Reggiano serviert werden.
Ein typisches Dessert, das 2010 als traditionelles Lebensmittel der Emilia-Romagna (P.A.T.) anerkannt und 2015 in die Slow Food "Arche des Geschmacks" aufgenommen wurde, ist der Schokoladen-Mandel-Kuchen von Modigliana.
Eine Möglichkeit, sich fit zu halten und die schöne Gegend um Modigliana zu entdecken, ist das Projekt Sentieri Agrourbani (Land- und Stadtwege). Dank dieser Wege, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd auf insgesamt 180 km zurückgelegt werden können, ist es möglich, die drei Täler zu erkunden, indem man im Stadtzentrum beginnt und den Rundweg oder die Sehenswürdigkeiten auswählt, die dem Geschmack des jeweiligen Besuchers am besten entsprechen.
Verpassen Sie nicht das Ottocento-Fest (Fest des 19. Jh.) am dritten Sonntag im September: Zu diesem Anlass verkleiden sich fast alle Dorfbewohner in historische Kostüme, um lebendige Reproduktionen der Gemälde (Tableaux Vivants) des Malers Silvestro Lega aus Modigliana nachzuspielen.
Szene vom Ottocento-Fest
Am Rande der Stadt, in Richtung Faenza, erreichen wir die "Ponte della Signora" (Damenbrücke, auch San Donato-Brücke genannt) aus dem 18. Jh.), ein spektakuläres Bauwerk mit Eselsrücken und drei Bögen, dessen Mitte hoch über dem Wasser schwebt.
Sie wurde anstelle einer früheren Brücke gebaut, die durch eine außergewöhnliche Überschwemmung zerstört wurde, und erhielt den Namen "della Signora" (der Dame) wegen ihrer Lage neben der Villa "La Colombaia", deren Familienoberhaupt damals eine Adelige war.
