Ventasso ist aus dem Zusammenschluss der historischen Gemeinden Ramiseto, Busana, Collagna und Ligonchio hervorgegangen und hat seinen Verwaltungssitz in Cervarezza.
Das zum Nationalpark des toskanisch-emilianischen Apennins gehörende Gemeindegebiet zwischen dem Enza- und dem Secchia-Tal ist daher sehr groß.
Angesichts seiner großen Ausdehnung gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses Gebiet zu erreichen: von Reggio Emilia oder Parma aus kann man die Provinzstraße 531 nehmen, die von San Polo aus das Enza-Tal hinaufführt und den Lagastrello-Pass erreicht, einen der Übergangspunkte zur Toskana; oder man kann die Staatsstraße 63 nehmen und von Reggio Emilia aus zum Cerreto-Pass hinauffahren. Von dort geht es dann hinunter nach Aulla in der Toskana.
In der Gemeinde Ventasso gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie den Calamone-See in der Nähe von Ramiseto, einen der berühmtesten Naturschauplätze dieser Gegend, oder das Dorf Ligonchio mit seinem Kraftwerk der Enel in Jugendstilbauweise. Cerreto Laghi hingegen ist sowohl als Wintersportort als auch für schöne Wanderungen bekannt, die man sowohl in der Höhe als auch an den Gletscherseen in der Nähe des Ortes unternehmen kann.
Neben den historischen Dörfern gibt es viele CAI-Wanderwege, auf denen man in die Apenninlandschaft von den Bergkämmen bis in die Täler eintauchen kann. Einer der einfachsten führt von den Terme di Santa Lucia in Cervarezza zum Sparavalle-Kamm: eine Wasserscheide zwischen dem Secchia- und dem Lonza-Tal, wo sich auch ein astronomisches Observatorium und die Überreste einer alten Festung befinden. Andere sehr eindrucksvolle Orte mit einer herrlichen Aussicht sind ebenfalls leicht zu erreichen, wie der Pranda-See, der Calamone-See oder der Pradarena-Pass an der Grenze zur Lunigiana.
Die Gemeinde Ventasso ist bekannt für ihre gute Küche und ihre traditionellen Rezepte, die in den zahlreichen Restaurants, Gasthöfen und Hütten genossen werden können, die Liebhaber der traditionellen Spezialitäten und lokalen Produkten anziehen. Gnocco fritto (salziger frittierter Krapfen) mit Schinken-, Salami- und Käsespezialitäten, Erbazzone (salziger Kuchen mit Füllung aus grünem Blattgemüse), Cappelletti, Tortelli mit Kartoffel- oder Wildkräuterfüllung und Polenta mit Wild sind beliebte Gerichte, die in den meisten Fällen mit regionalen Zutaten zubereitet werden. Hausgemachte Pasta, lokales Fleisch, Käse, Pilze, Fisch (aus dem Fluss oder See) und Esskastanien sind Zutaten, die in den verschiedenen Jahreszeiten die Mittag- und Abendessen in diesem Gebiet unvergesslich machen.
Die Thermen von Cervarezza, die aus kalten, schwefelhaltigem Thermalquellen gespeist werden, sind für ihre ausgezeichnete therapeutischen Wirkungen bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen, Knochen- und Gelenkbeschwerden sowie Hautkrankheiten bekannt.
Da sie nur saisonal geöffnet sind (von Frühling bis Herbst), empfehlen wir die offizielle Website.
Im Ventasso-Gebiet gibt es jede Menge Wander- und Mountainbike-Routen, ein dichtes Netz an Routen auf CAI-Wegen (italienischer Alpenverein), die vom Kamm des Apennins auf die Gipfel der höchsten Berge (Cavalbianco, la Nuda, Casarola, Ventasso) und bis in die Tieflagen führen, z. B. der Sentiero dei Ducati und die Sentieri Partigiani.
Im Winter bieten die Skigebiete von Ventasso Laghi und Cerreto Laghi mit ihren Skiliften, viele Möglichkeiten zum Skifahren, aber auch zum Schneeschuhwandern mit Führern und Organisieren von Skicamps für Kinder. Die umliegenden Seen machen die beiden Orte ideal für Wanderungen, Mountainbike-Touren und Picknicks bei schönem Wetter.
Eine Besonderheit ist der "Cerwood Adventure Park" in Cervarezza: Er ist der größte Abenteuerpark Italiens und bietet 25 verschiedene Parcours für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mehr als 220 verschiedene Spielgeräte in einem großen Buchenwald, in denen man in völliger Sicherheit hoch in der Luft schwebend herumklettern kann.
Die Dörfer der "Valli dei Cavalieri" (Täler der Ritter). Die Geschichte dieses Gebiets ist mit dem Mittelalter verbunden, mit den Familien Canossa, Vallisneri und Dalli, und hat ihre Spuren in der Architektur der Dörfer hinterlassen, die auf einer Wanderung oder einer Ausflugsfahrt besichtigt werden können. Charakteristisch für den Apennin von Reggio Emilia sind die Wohntürme, d.h. Gebäude mit mindestens drei Stockwerken, Fenstern und Portalen aus behauenem Stein. Die engen Gassen der Dörfer sind von Gewölben überspannt, die Unterführungen bilden. Ein paar der interessantesten sind: Cecciola, Montedello, Cereggio, Gazzolo, Nismozza, Vallisnera, Ca'Ferrari, Cinquecerri und Vaglie.