Noch vor Jules Verne und J.R.R. Tolkien war Dante Alighieri der erste, der über eine imaginäre Reise schrieb. Mit diesem Rundgang wollen wir Sie nicht von der Hölle ins Paradies führen. Vielmehr bieten wir Ihnen eine Reise in die Vergangenheit an. Wandeln Sie mit uns auf den Spuren des Dichterfürsten, von dessen Aufenthalt in Ravenna die Verse der Göttlichen Komödie zeugen.
Auf dieser kulturellen, künstlerischen, historischen und spirituellen Reise durch die Orte in der Emilia-Romagna, an denen sich der Vater der italienischen Sprache aufhielt und die sein Leben und sein literarisches Schaffen beeinflussten entdecken wir in 48 Stunden drei wichtige Stationen auf Dantes Weg: Ravenna, San Benedetto in Alpe und Brisighella.
Auch wenn es merkwürdig erscheint, unsere Reise auf den Spuren Dantes beginnt für uns am Ende von Dantes Weg. Ausgangspunkt ist Ravenna – der Ort, an dem seine sterblichen Überreste aufbewahrt werden. Der Dichterfürst verbrachte seine letzten Lebensjahre in der Stadt der Romagna und starb dort im Jahr 1321.
Das neoklassizistische Grabmal von Dante Alighieri wurde in der Nähe der Basilika San Francesco im Stadtzentrum errichtet. Neben dem Dante-Mausoleum befindet sich der Garten mit dem Quadrarco di Braccioforte, wo Dantes Gebeine während des Zweiten Weltkriegs aufbewahrt wurden. Diese beiden Orte sowie der angrenzende Franziskanerkreuzgang, in dem das Dante-Museum untergebracht ist, sind Teil der Stillezone, mit der die Pietät rund um die Grabstätte des Dichters gewahrt werden soll.
Doch Ravenna bietet mehr als nur einen Hinweis auf die Spuren von Dante Alighieri: Nehmen Sie sich etwas Zeit, um sich die Mosaiken von Sant'Apollinare Nuovo, die Basilika San Vitale und das Mausoleum von Galla Placidia anzuschauen. Jahrhundertealten Überlieferungen zufolge ließ sich Dante bei seinen Orts- und Personenbeschreibungen in der Göttlichen Komödie oft von den Mosaiken inspirieren.
Die zweite Station auf dieser dem Weg Dantes gewidmeten Route ist die Gemeinde San Benedetto in Alpe. Hier befindet sich der Wasserfall des Acquacheta, dessen spektakuläre Umgebung im 16. Gesang des Inferno heraufbeschworen wird. Dort vergleicht Dante das Tosen des Wasserfalls mit dem lärmenden und ohrenbetäubenden Wasserfall des Phlegethon, dem Fluss, der den siebten vom achten Höllenkreis trennt.
Der Wasserfall, ein beliebtes Ausflugsziel und einer der am häufigsten besuchte des Toskanisch-Romagnolischen Apennins, liegt etwa anderthalb Stunden Fußmarsch von San Benedetto in Alpe entfernt und ist Teil des Nationalparks Foreste Casentinesi, Monte Falterona e Campigna.
Man erreicht ihn, wenn dem Verlauf des Acquacheta bachaufwärts bis zu seinem Zusammenfluss mit dem Wildbach Lavane folgt. Der leicht begehbare Weg zum Wasserfall beginnt an der Piazza XXV Aprile in San Benedetto, ist aber auch von verschiedenen Punkten entlang des ersten Abschnitts der Provinzstraße San Benedetto – Marradi erreichbar.
Die dritte und letzte Etappe führt nach Brisighella. Die Ursprünge dieses alten mittelalterlichen Dorfes, das vor allem für seine sprichwörtliche Gastfreundschaft, seine malerischen Landschaften und seine kulinarischen Traditionen bekannt ist, gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, als der damalige Herr des Ortes, Maghinardo, im Jahr 1290 auf dem Felsvorsprung an der Stelle des heutigen Uhrenturms einen Verteidigungsturm errichten ließ, um die Übergänge von der ghibellinischen Romagna in Richtung des welfischen Florenz zu kontrollieren.
Die Schicksale von Maghinardo und Dante Alighieri sind seit 1289 miteinander verwoben, als beide an der Schlacht von Campaldino teilnahmen. Später beherbergte die Festung den Dichter 1302 zu Beginn seiner Wanderschaft.
Aber das ist noch nicht alles: Brisighella gehört zum Parco Regionale della Vena del Gesso Romagnola (Regionalpark der romagnolischen Kreide), dessen Besonderheit im Vergleich zu den umliegenden Apenninen auf den ersten Blick zu erkennen ist, vor allem wenn man die Vegetation betrachtet. Die Kreide hat nämlich ungewöhnliche Eigenschaften, die sehr unterschiedliche Landschaften hervorgebracht haben, sowie ein Mikroklima, das eine einzigartige Flora hervorgebracht hat: Nicht umsonst wurde der Park 2023 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. das aufregendste Schauspiel bietet sich zweifellos im Frühling, wenn die Wiesen mit wilden Orchideen übersät sind.
Dies sind einige der Orte, die die Meisterwerke der Göttlichen Komödie inspiriert haben. Sie bieten dem Reisenden Dantes Anhaltspunkte, um sich die Szenerie vorzustellen, in der sich die Männer und Frauen mit ihren unendlichen Geschichten bewegen, die sie zu erzählen haben.