Im Herbst macht uns die Romagna große Geschenke. Während das Meer und die Strände Landschaften und Emotionen der Einsamkeit und fellinianische Eindrücke bieten, sind die Ebenen, Hügel und Berge der Romagna erfüllt von Farben, Aromen und Düften, die man sich kaum vorstellen kann.
Jetzt ist die vielleicht lebendigste, geselligste und gemütlichste Zeit in der Romagna angebrochen: Man spürt die tiefe und herzliche Identität, die aus Geschichte, Kunst und Kultur besteht und am besten in ihren Festen zum Ausdruck kommt, sowie auf den Plätzen, in den Mauern der Burgen, in den Museen, Kirchen und tausendjährigen Abteien.
Im Herbst wird für uns der Tisch reich gedeckt mit ihren landwirtschaftlichen Produkten, u.a. von den wildesten Hügeln der Romagna. Es ist der Triumph des Landes, der Arbeit, die sie schön macht, des Wissens, das sie gut und reich an Köstlichkeiten macht. Es ist die magische Zeit der Weinberge und der großen Weine der Romagna, aber auch der herrlichen Landschaften, die sich in den magischen Farben des Herbstes in einer bunten Palette färben.
Beginnen wir mit Bagno di Romagna, einem absoluten Wellness-Ort für alle Jahreszeiten, wo Thermen, Natur, Kultur und Kulinarik eine perfekte Kombination bieten, um jeden Moment des Jahres zu genießen. Wenn der Herbst naht, wird der Wald zum Protagonisten: Trüffel und Pilze bereichern die typischen lokalen Spezialitäten und verwandeln sich in kreative Gerichte in den Sternerestaurants der Stadt oder in reichhaltige Gerichte ländlicher Tradition in den Landgasthöfen im Pietrapazza-Tal und an den Hängen des Monte Còmero.
Bagno di Romagna ist aber vor allem das Tor zum Nationalpark Foreste Casentinesi Monte Falterona, Campigna, der sich über eine Fläche von etwa 36.000 Hektar erstreckt. Der Lama-Wald und das Naturschutzgebiet Sasso Fratino im Herzen des Waldes sind die geschützten Perlen des Parks, wobei letzterer mit seinen alten Buchenwäldern in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde: robuste und langlebige Bäume, auf die die Romagna stolz ist, eine unberührte Natur, die im Herbstlaub ein Szenario von extremer Schönheit bietet.
Dann geht es etwa 30 Kilometer weiter nach Ridracoli, das für seinen imposanten Staudamm (1975-1982) berühmt ist, der den Fluss Bidente zu einem See geformt hat, der etwa 5 km in das Herz des Gebirges hineinreicht. Die Herbstsaison bringt alle Farben in und um diesen herrlichen Stausees zum Vorschein. Man kann die Schönheit dieser Orte entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß genießen, vielleicht auf einem kleinen Ausflug vom Idro Ecomuseo di Ridracoli aus, bis zur Schutzhütte Ca' di Sopra.
Es ist ein sehr malerischer Weg, auf dem man die Wälder des Nationalparks Foreste Casentinesi und die dort lebenden Tiere wie Damhirsche, Rehe, Hirsche, Eulen bis hin zum atemberaubenden Blick auf den See und den Staudamm hautnah erleben kann.
Die dritte Etappe unserer Reise führt uns in das Gebiet von Brisighella, einem herrlichen Dorf im unteren Lamone-Tal an den Hängen des toskanisch-romagnolischen Apennins. Die Stadt liegt am Fuße dreier Gipsfelsen, auf denen sich die Burg "Rocca Manfrediana", der Uhrturm ("Torre dell'Orologio") und die Kirche "Santuario del Monticino" erheben. Eingebettet in die Gipsfelsen von Brisighella, nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt, finden sich das Besucherzentrum Cà Carnè und die Tanaccia-Höhle (Grotta Tanaccia), die zu den schönsten Landschaften des Regionalparks der Gipsadern der Romagna gehören.
Der Aufschluss, der längste und eindrucksvollste Gipskamm Italiens, erstreckt sich über 25 km, und das Gebiet zeichnet sich durch das Vorhandensein besonderer Karstmorphologien aus, darunter Dolinen, blinde Täler und zahlreiche Höhlen mit tiefen Kluften. Und genau diese Gipsfelsen wurden vor Kurzem aufgrund ihrer einzigartigen und ursprünglichen Eigenschaften offiziell zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Auf dem Weg nach Venedig gelangen wir in das Herz des Regionalparks Po-Delta, einem UNESCO-MAB-Reservat, das aufgrund seiner außergewöhnlichen Artenvielfalt eine einzigartige Umgebung darstellt. Die Hauptstadt des Parks ist die Stadt Comacchio, eine Lagunenstadt, die zwischen Land und Wasser entstanden ist und lebt und mit ihrer besonderen natürlichen Schönheit und ihren historischen Zeugnissen zu verzaubern weiß.
Fünf Kilometer vom historischen Zentrum entfernt öffnet sich die stimmungsvolle Lagunenlandschaft, die das Überbleibsel eines etwa 11.000 Hektar großen Komplexes und einer außergewöhnlichen Artenvielfalt ist. Die "Stazione Foce" ist der Ausgangspunkt für Touren mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Motorboot, um die herrlichen Farben, die diese Orte im Herbst auszeichnen, aus einer ungewöhnlichen und eindrucksvollen Perspektive zu genießen.