Es wird erzählt, dass Ernest Hemingway - ja, genau der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Schriftsteller mit einer Vorliebe für Stierkämpfe, Safaris und Boxen - das Trebbia-Tal als "das schönste Tal der Welt" bezeichnet hat. Die Quellen, die diese Aussage bestätigen, sind unsicher und verlieren sich bis heute in der mündlichen Überlieferung.
Sicher ist, dass Hemingway 1945 als Journalist, der eine motorisierte Kolonne von amerikanischen Befreiungstruppen begleitete, dieses Tal tatsächlich durchquerte und von der Landschaft des Flusses, der sich durch die grünen Hügel schlängelt und am Horizont zum Meer hin verliert, begeistert war.
Auf dieser Route lernen Sie eine der erstaunlichsten Landschaften der gesamten Region Emilia Romagna kennen, eingebettet in den grünen Apennin von Piacenza.
Wir machen uns auf den Weg nach Bobbio, einer Stadt an den Ufern des Flusses Trebbia, die sich das Aussehen eines mittelalterlichen Dorfes bewahrt hat, jedoch mit dem Charme kleiner Geschäfte, historischer Läden, Weinstuben und Restaurants, die in den Gassen mit Kopfsteinpflaster zum Entdecken einladen.
Wenn man diesen Gassen und Straßen folgt, kommt man zur Abtei San Colombano und zur Ponte Vecchio (alten Brücke).
Die Abtei San Colombano war im Mittelalter eines der bedeutendsten klösterlichen Zentren Europas und ist nach ihrem Gründungsheiligen benannt, San Colombano oder auch Columban von Luxeuil (540-615), einem irischen Wandermönch und Missionar, der im 7. Jh. nach Bobbio kam. In der Basilika werden bedeutende archäologische Funde aufbewahrt, darunter auch der Sarkophag des Heiligen.
Die alte Brücke von Bobbio, die wegen ihrer asymmetrischen, wellenförmigen Form mit 11 Bögen auch Ponte Gobbo (Buckelbrücke) genannt wird, soll der Legende nach das Ergebnis von San Columbanos schlauen Machenschaften mit niemand anderem als dem Teufel sein.
Aber ein Besuch in Bobbio wäre nicht vollständig ohne einen Abstecher zur Burg Malaspina aus dem 14. Jh. zu machen, eine Hochburg der Welfen während ihrer Kämpfe mit den Ghibellinen von Piacenza. Es lohnt sich, die Spitze des imposanten Turms zu erklimmen, um einen Panoramablick auf die Stadt, den dahinter liegenden Apennin und das Tal zu genießen, das sich dem Lauf des Trebbia folgend zur Ebene hin öffnet. Von hier aus lässt sich leicht erahnen, was Hemingway empfand, als er zum ersten Mal die herrliche Naturlandschaft des Apennins erblickte.
Hinweise für Feinschmecker: Es ist nicht schwer, hier ein Restaurant oder eine Trattoria zu finden, in dem man eine leckere Auswahl an Schinken- und Salamispezialitäten und lokalen Gerichten probieren kann, darunter auch die originellen Maccheroni bobbiesi, Nudeln aus Ei und Butter, die mit einer Stricknadel geformt und mit Stracotto-Soße serviert werden.
Die Entdeckungsreise durch das Trebbia-Tal geht weiter mit einem Halt in einem kleinen Dorf nur wenige Autominuten von Bobbio entfernt: Brugnello, besser bekannt als "il Borgo degli Artisti" (das Künstlerdorf).
Es liegt auf einem Felsvorsprung 464 Meter über dem Fluss Trebbia und besteht aus einer kleinen Ansammlung von Steinhäusern, deren Ursprünge bis ins Jahr 560 zurückreichen.
Heute wird es von Künstlern bewohnt, die an der Restaurierung der Häuser und Straßen mitgewirkt haben, indem sie die Fensterläden jeder Wohnung von Hand geschnitzt haben, während die recycelten Steine zur Verschönerung der Gassen und zur Erstellung von Stühlen und Bänken verwendet wurden.
Aber die eigentliche Überraschung kommt erst noch: Von der Terrasse um die Kirche oben im Dorf hat man einen herrlichen Blick auf die Schleifen des Trebbia, einen der überraschendsten und unerwartetsten Ausblicke, die man sich vorstellen kann.
Auf dem Rückweg nach Piacenza lohnt sich ein Abstecher nach Rivalta, dem malerischen, befestigten Dorf, das über den Trebbia-Fluß Wache hält und sein mittelalterliches Aussehen bewahrt hat. Das imposante Schloss von Rivalta ist eines der faszinierendsten und am besten erhaltenen in der gesamten Emilia. Ein Teil davon ist noch immer der private Wohnsitz des Besitzers, der Rest kann besichtigt werden und ist von einem herrlichen Park umgeben ist. Das Schloss von Rivalta ist Teil der vielen wunderschönen Schlösser des Herzogtums Parma, Piacenza und Pontremoli.