Der Lambrusco ist mehr als ein Wein, er ist vielmehr eine ganze Weinfamilie.
Er wird in den Provinzen Modena, Reggio Emilia und Parma hergestellt und umfasst verschiedene perlende Rotweine mit lebhaftem, flüchtigem Schaum, veilchenartigem oder fruchtigem Bouquet, angenehmer Säure und mäßigem Alkoholgehalt.
Es gibt sieben Hauptvarianten des Lambrusco, die in den Ausführungen trocken, lieblich und süß erhältlich sind: Sorbara, Grasparossa, Salamino, Marani, Maestri, Montericco und Ancellotta.
Was das Anbaugebiet betrifft, so werden die Lambrusco-Reben neben den weniger verbreiteten Sorten hauptsächlich in der Umgebung der Städte Modena und Reggio Emilia angebaut, die sich seit jeher um die Vorherrschaft streiten.
Der Lambrusco di Sorbara g.U. ist ein DOC-Wein, dessen Anbaugebiet vollständig in der Provinz Modena liegt. Er kann aus reinen Sorbara-Trauben bestehen oder bis zu 40 % die Variante Salamino enthalten. Unter den Lambrusco-Weinen aus dem Gebiet von Modena ist er derjenige, der am wenigsten farbintensiv ist (er ist fast rosa), mit fruchtigen Noten, die von veilchenartigen Nuancen durchzogen sind und ihm den Beinamen „Lambrusco della Viola“ eingebracht haben.
Der Lambrusco Grasparossa di Castelvetro g.U. und der Lambrusco Salamino di Santa Croce g.U. sind ebenfalls Weine aus der Provinz Modena. Sie sind beide rubinrot mit violetten Konturen und einem lebhaften, flüchtigen Schaum. Im Glas sind es besonders duftende Weine mit einem frischen, würzigen und harmonischen Körper.
In der Provinz Reggio Emilia umfasst die DOC-Bezeichnung Lambrusco Reggiano die Sorten Lambrusco Salamino, Sorbara, Maestri, Marani, Montericco und Ancellotta; für die DOC-Bezeichnung Colli di Scandiano e di Canossa (1971 anerkannt) sind dagegen die Sorten Lambrusco Grasparossa und Lambrusco Montericco vorgesehen.
Im Glas hat der Lambrusco di Reggio Emilia eine intensive rubinrote Farbe, während die Aromen angenehm, fein, fruchtig, duftig und für ihre Variante typisch ausfallen.
Der Lambrusco di Parma schließlich, der zu mindestens 85 % aus der Sorte Lambrusco Maestri bestehen muss, hat eine intensive rubinrote Farbe und zeichnet sich durch seinen roten Schaum und sein veilchenartiges Aroma aus.
In der allgemeinen Vorstellung wird Lambrusco mit Schaum in Verbindung gebracht. Um das Geheimnis seiner Entstehung zu erfahren, müssen wir jedoch einen Schritt zurücktreten und den traditionellen Prozess der Weinherstellung, der die Nachgärung im Frühjahr vorsieht, analysieren.
Vorausgeschickt sei, dass beim Lambrusco der Schaum spontan entsteht. In der Vergangenheit nutzten die Kellermeister die starken Temperaturschwankungen im Winter, um die Gärung zu unterbrechen und im folgenden Frühjahr, wenn der Wein bereits in Flaschen abgefüllt war, wieder aufzunehmen: So wurde eine Nachgärung in der Flasche erreicht. Die Kohlensäure blieb im Wein gelöst, und nach dem Entkorken der Flasche entstand Schaum.
Heute folgen die meisten Erzeuger stattdessen der Martinotti-Charmat-Methode und regen die Gärung an, indem sie dem Wein im Autoklaven Reinzuchthefe beimischen. Die Hefe verbindet sich mit dem Zucker im Wein und erzeugt so die typischen Bläschen.