Nonantola liegt östlich von Modena in Richtung Ferrara, an der sog. Nonantolana, der Provinzstraße 255. Bekannt für seine schöne Abtei, ist Nonantola eine mittelalterliche Stadt mit interessanten Monumenten und faszinierenden Ansichten.
Nonantola ist ein Ort, an dem die Spuren einer erhabenen und edlen Geschichte mit einer bäuerlichen Kultur der Weisheit und der Liebe zum Land verschmelzen, und es gibt viele gute Gründe, hierher zu kommen. Ein Besuch des Abteikomplexes ist sicherlich einer von ihnen.
Man sollte auch unbedingt einen angenehmen Spaziergang durch die kleine Altstadt machen, um die antiken Schätze wie die Pfarrkirche San Michele Arcangelo, die Kirche Santa Maria fuori le mura und die beiden Türme aus dem Mittelalter, der eine "dei Bolognesi" und der andere "dei Modenesi", zu entdecken. Und wenn Sie ein Liebhaber der guten Küche und der lokalen Essenstraditionen sind, dann wird es Ihnen an schmackhaften Erlebnissen nicht mangeln.
Frühling und Herbst sind aufgrund des milden Klimas die besten Jahreszeiten für einen Besuch in unserer Gegend. Natürlich hängt alles davon ab, welche Art von Aktivitäten Sie planen, denn die Stadt Nonantola mit ihren historischen Schönheiten und die Abtei können das ganze Jahr über besucht werden.
Der Abteikomplex von Nonantola
Das Juwel der Stadt, die Abtei zu Ehren des ehemaligen Papstes, dem Heiligen Silvester I. , die zu den mächtigsten Abteien des mittelalterlichen Europas zählt und ein wichtiges Zentrum der Benediktiner war, stellt eines der wichtigsten romanischen Bauwerke der Provinz dar. Damit ist sie zusammen mit dem Dom von Modena eines der wichtigsten europäischen Beispiele der romanischen Architektur.
Die Abtei, die 2018 nach den Erneuerungsarbeiten nach den Erdbeben, die 2012 unsere Region Emilia-Romagna erschütterten, wieder zugänglich gemacht wurde, bleibt ein Ort mit großem Charme und einer mehr als 1300-jährigen Geschichte. Im Innern, im Hochaltar, werden noch immer die Reliquien des Heiligen Silvester I. , des Schutzpatrons von Nonantola, dem sie ihren Namen verdankt, aufbewahrt.
Vom ursprünglichen Bauwerk ist jedoch nichts mehr übrig: 1117 wurde die Abtei, wiederum infolge eines Erdbebens, im romanischen Stil wieder aufgebaut. Heute sieht sie aus wie ein riesiger imposanter Backsteinbau. Sehr schön ist das Portal mit seinen Marmorpfosten und Architraven, die von Künstlern der Wiligelmo-Schule geschaffen wurden. Das Innere, das in drei Schiffe unterteilt ist, besticht durch seine Majestät, Nüchternheit und seinen Minimalismus. Der faszinierendste Ort ist die Krypta, in der 64 mit schönen Kapitellen verzierte Säulen, von denen einige sogar noch aus der Zeit der Langobarden stammen, das Licht eindrucksvoll filtern.
Hier werden die Reliquien des Heiligen Anselm, des Gründers, aufbewahrt. Unbedingt besichtigen sollte man das angrenzende Archiv und die Bibliothek im ersten Stock des Abteigebäudes, in denen das dokumentarische Erbe der Abtei vom 8. bis zum 14. Jh. untergebracht ist, das aus mehr als 4.500 Pergamenten besteht, von denen 131 aus der Zeit vor dem Jahr 1000 stammen, sowie das Benediktiner- und Diözesanmuseum für sakrale Kunst im zweiten Stock, das die Schatzkammer der Abtei beherbergt, aus der die Staurothek (10.-11. Jh., Außenkassette: 1679) hervorsticht, die der Überlieferung nach ein Fragment des Heiligen Kreuzes enthält.
Der Turm "dei Bolognesi" und das Nonantola-Museum
Der Turm "dei Bolognesi", der 1307 von den Bolognesern nach der Eroberung der Stadt errichtet wurde, hat eine quadratische Grundfläche und ist knapp über 38 Meter hoch. Heute ist darin das Museum von Nonantola untergebracht, das die Geschichte des Gebiets von der Neuzeit bis zur Bronzezeit erzählt. Im Erdgeschoss des Museums ist die Ausstellung "Die jüdischen Kinder und Jugendlichen der Villa Emma in Nonantola: 1942-43" zu sehen.
Villa Emma
Die Villa Emma ist eine Villa am Stadtrand, die zwischen 1942 und 1943 die Hauptrolle in einer wichtigen Episode des zivilen Widerstands während der Nazi-Besatzung war, spielte: nämlich die der "Kinder und Jugendlichen der Villa Emma". 73 jüdische Kinder und Jugendliche, die von der gesamten Gemeinde Nonantola vor den Nazis gerettet wurden, waren hier untergebracht, und die Gemeinde tat alles, um ihre Flucht in die Schweiz zu organisieren.
Nach langen Jahren des Verfalls und der Vernachlässigung wurde die Villa Emma in den 1990er Jahren restauriert und wird heute für Versammlungen, Hochzeiten, Feste und Zeremonien genutzt, so dass sie innen nicht besichtigt werden kann. Auf dem Dachboden befinden sich die Fässer des traditionellen Balsamico-Essigs aus Modena der Familie Leonardi Giacobazzi.
Die Acetaia (Essig-Manufaktur) im Palazzo della Partecipanza Agraria von Nonantola
Auf der Piazza del Pozzo befindet sich der Palazzo della Partecipanza Agraria, ein kollektiver Besitz aus dem Mittelalter, in dem eine ständige Ausstellung und eine didaktische Essig-Manufaktur im Dachgeschoss untergebracht ist, die aus drei Essig-Batterien mit sieben, sechs bzw. fünf Fässchen besteht. Hier kann man den berühmten Traditionellen Balsamico-Essig aus Modena DOP verkosten. Die Acetaia ist zertifiziert und steht Besuchern offen.
Wie in der gesamten Provinz Modena kann man in Nonantola die bekanntesten modenesischen Köstlichkeiten probieren, wie Parmigiano-Reggiano DOP, Zampone, Cotechino, Prosciutto und andere typische Wurstwaren, frische gefüllte Pasta, Gnocco Fritto, Crescentina, Lambrusco und Balsamico-Essig DOP und IGP, unser "schwarzes Gold".
Die Oase Torrazuolo
Das Gebiet von Torrazzuolo zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts, das sich über das Gelände der Partecipanza Agraria erstreckt und auch über einen Radweg erreichbar ist, ist eines der wichtigsten Naturgebiete der Region. In dem Wald- und Feuchtgebiet, das von einer großen Vielfalt an Wildtieren und Wasservögeln bevölkert wird, gibt es verschiedene Wege und Birdwatching-Möglichkeiten von den Hütten des italienischen Vogelschutzbundes (LIPU) aus. In der Casa della Guardia befindet sich ein Bildungszentrum, in dem nach Voranmeldung Workshops und Führungen angeboten werden.
Von Nonantola nach Villa Sorra mit dem Fahrrad auf der Via Romea Nonantolana
Wenn Sie gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind, empfehlen wir Ihnen die angenehme Strecke, die an der Abtei beginnt und über die Via Romea Nonantolana bis zur herrlichen Villa Sorra in Gaggio führt.