Es gibt keine offiziellen Statistiken darüber, wie viele Fahrräder in der Emilia-Romagna benutzt werden, weil hier einfach jeder Rad fährt – Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.
Es ist kein Zufall, dass Ferrara die „italienische Fahrradstadt“ schlechthin ist, da hier der Anteil der Personen, die dieses Mittel nutzen, einer der höchsten in Europa ist.
Man braucht kein Sportler zu sein, es reicht die Lust auf einen Aktivurlaub oder auf das, was im englischsprachigen Raum als „Outdoor Living“ bezeichnet wird. Die niedrige Geschwindigkeit der Zweiräder macht es uns möglich, gemächlich durch eine Gegend zu fahren, ihre Geheimnisse zu entdecken und uns in ihre Landschaften zu verlieben – alles im langsamen Rhythmus der Pedale.
Ob für Kurzausflüge oder längere Urlaube, die gesamte Region mit ihren Ebenen, sanften Hügeln und steilen Anstiegen ist von Piacenza bis Rimini ein Genuss für Radfahrer und Biker.
Es gibt unzählige Routen für alle Bedürfnisse, sei es für Familien mit Kindern, Gelegenheitsradler oder diejenigen, die bereit sind, sich ein wenig anzustrengen, um schöne Orte zu erreichen.
Sollten Sie in der glücklichen Lage sein, viel Zeit zu haben, können Sie diese Region direkt mit dem Fahrrad erreichen, indem Sie dem Eurovelo-Radwegenetz folgen, das den gesamten europäischen Kontinent bis an die Südzipfel der Mittelmeerländer durchzieht. Durch die Emilia Romagna verlaufen die EuroVelo-Routen 5 (Via Francigena), 8 und 7. An letztere schließt sich die Ciclovia Adriatica entlang der Küste der Romagna an.
Wenn Sie nur begrenzt Zeit haben, können Sie natürlich auch mit dem Zug oder dem Auto anreisen und Ihre Radtouren direkt hier beginnen. In den letzten Jahren haben sich viele Hotels auf die Unterbringung von Radfahrern spezialisiert und bieten z. B. Fahrradabstellräume,
-werkstätten, -waschanlagen und verschiedenen anderen speziell für Radfahrer konzipierten Dienstleistungen an.
In der Romagna, dem Land des legendären Radprofis Marco Pantani, gibt es eine bemerkenswerte Vielfalt an Routen, vom Naturpark des Po-Deltas bis hinunter ins Conca-Tal mit seinen malerischen, wie Adlernester am Felsen klebenden Dörfern. Dazwischen liegen Kunststädte wie Ferrara, Ravenna, Rimini und Cesena, Naturoasen wie die Salinen von Cervia, die Hügel im Hinterland von Forlì, der Marecchia-Radweg, und nicht zuletzt die Küste mit ihren goldgelben Stränden und ihrer hervorragenden Gastronomie und Weinkultur.
In der Emilia bietet sich ein ähnliches Bild. Auch hier gibt es zahlreiche Strecken, nur die Landschaft ist eine andere. Sie reichen von den Gebieten der unteren Po-Ebene zwischen Pappeln, Festungen und Palästen an den Ufern des großen Po über die steilen Anstiege im Regionalpark von Frignano bis hin zum Hügelland von Bologna, das von mondlandschaftsähnlichen "Calanchi", Weinbergen, Burgen und gutem Essen geprägt ist.
Hinzu kommen die 10 Routen der „Ciclovie dei Parchi“ (Radwege der Naturparks), die durch regionale Naturschutzgebiete führen. Genießen Sie die wunderschönen Landschaften in den Hügeln und in der Ebene und legen Sie ein paar Zwischenstopps ein, um nicht nur die Schönheiten der Natur, sondern auch die historischen und architektonischen Schätze der Orte am Wegesrand zu entdecken.
Die „Ciclovie dei Parchi“ sind natürlich nicht die einzigen Radwege in unserer Region. Sie haben wirklich die Qual der Wahl unter den Themen-Radwegen und den besonders wegen ihrer schönen Landschaft beliebten Strecken: Auf dem San Vicinio-Radweg und dem Romagna- Toscana-Radweg erklimmen Sie die Hügel von Forlì und Cesena und tauchen dann in den Nationalpark der Casentinesi-Wälder, den Monte Falterona und Campigna ein. Die Grand Tour Valle del Savio folgt dem Lauf des gleichnamigen Flusses von der Ebene bei Cesena bis zum toskanisch-emilianischen Apennin hinauf, während die ALBACO-Wellness-Route (ALBACO Percorso del Benessere) eine für jedermann geeignete Tour durch das ländliche Herz der unteren Romagna anbietet. Eine Mischung aus Geschichte, Meer und Natur können Sie auf dem Radweg „Rotta del Sale“ (Salz-Route) erleben, der Cervia und Venedig durch den wunderschönen Po-Delta-Park verbindet.
Auf dem Weg zurück in die Emilia durchquert der Santerno-Radweg (Ciclovia del Santerno) das Tal des gleichnamigen Flusses von der Gegend um Imola bis zu den Hügeln des Parco Regionale della Vena del Gesso Romagnola, der zum UNESCO-Welterbe gehört. Es gibt drei perfekte Routen, um die Gegend um Bologna zu erkunden: die Ciclovia del Sole (der Sonnenradweg), eine 60 Kilometer lange Strecke durch die Ebene von Mirandola nach Bologna; die Ciclovia del Navile (der Navile-Radweg) zum Eintauchen in die Welt der Industriearchäologie am Rande der Stadt; und die Ciclovia del Reno (der Reno-Radweg), eine flache Strecke, die am Ufer dieses großen Flusses entlangführt. Und schließlich bietet der Radweg Food Valley Bike eine hervorragende Gelegenheit, um Bewegung und gutes Essen in drei Etappen durch das Gebiet um Parma zu kombinieren.
Wenn Sie allerdings unbefestigte Wege den Asphaltstraßen vorziehen, stehen Ihnen in den Naturparks der Emilia Romagna eine Vielzahl von gut ausgeschilderten Radwegen zur Verfügung. Im Sommer überrascht der Cimone Bike Park in der Provinz Modena mit einer Vielzahl von Tracks, die für die Liebhaber dieser Sportart gebaut wurden. Auf der anderen Seite der Emilia Romagna, in Maiolo, im Apennin von Rimini, befindet sich der Bike Park Valmarecchia mit über 15 Kilometern atemberaubender Downhill- und Enduro-Abfahrten, die auch bei Nacht befahrbar sind.
In der Emilia Romagna finden jedes Jahr zahlreiche Sportevents statt.
Neben dem klassischen Giro d’Italia, der immer durch die Emilia Romagna führt, gibt es das berühmte Radrennen „Nove Colli“ in Cesenatico sowie die Rennen „Granfondo Via del Sale“ in Cervia, „Granfondo Cassani“ in Faenza, „Ride Riccione“, „Granfondo del Po“ in Ferrara, „Granfondo degli Squali“ in Cattolica, „Dieci Colli“ in Bologna, den „Granfondo del Capitano“, „Granfondo Pantani“ und schließlich die „Appenninica MTB“.
Zu guter Letzt ein echtes Festival in der Nähe des Strandes von Rimini, das ganz den Radsportfans gewidmet ist: das „Italian Bike Festival“, bei dem man die Welt des Radsports entdecken und seine Protagonisten aus nächster Nähe kennen lernen kann.