Entdecken Sie das authentische Herz des Po-Deltas, eine Reise in die Geschichte und Natur auf alten Pilgerrouten.
Auf den Spuren einstiger Wanderer führt Sie diese Route durch faszinierende Kunststädte, ländliche Landschaften und Naturoasen mit großer Artenvielfalt.
Die Ringroute verbindet einige der eindrucksvollsten Orte der Emilia-Romagna: von Comacchio nach Argenta, von Ferrara nach Mesola, bis hin zur antiken Abtei Pomposa, dem eindrucksvollen Po-Delta und der bezaubernden Lagune von Comacchio.
Dabei kreuzen Sie geschichtsträchtige Straßen wie die Via Popilia, die von den Römern gebaut wurde, um Rimini mit Aquileia zu verbinden, die Via Romea Germanica, auf der die mittelalterlichen Pilger aus Nordeuropa nach Rom wanderten, und die Viae Misericordiae. So entdecken Sie ein Land des alten Glaubens.
Unterwegs kommen Sie vorbei am Schloss der Familie Este in Mesola, durch das Naturschutzgebiet Bosco della Mesola, Lebensraum des Dünenhirschs, und historische Wasserbauwerke zur Landgewinnung wie Torre Abate und Torre Palù. Die Fahrt geht weiter zu den Dünen und dem Pinienwald von Lido di Volano, einem Zufluchtsort für Damhirsche und andere Wildtiere, bevor Sie die Küste erreichen. Sie fahren an den Stränden von Lido delle Nazioni vorbei, passieren Porto Garibaldi und die Saline von Comacchio, die Heimat der rosa Flamingos, fahren dann zurück nach Comacchio, bevor Sie die letzte Etappe nach Ferrara in Angriff nehmen.
Lassen Sie sich von der Magie des Po-Deltas bezaubern: Machen Sie Ihr Fahrrad startbereit und tauchen Sie ein in dieses einzigartige Erlebnis!
Die Strecke verläuft abwechselnd auf Radwegen, Dammstraßen und Straßen mit gemischtem Verkehr.
Die Rundfahrt beginnt in der Lagunenstadt Comacchio mit dem Erbe des antiken etruskischen Handelshafens Spina.
Mit seinen eindrucksvollen Brücken und Kanälen bietet Comacchio eine zeitlose Atmosphäre, in der die enge Verbindung von Land und Wasser eine jahrhundertelange Geschichte erzählt. Das unbestrittene Wahrzeichen der Stadt ist die Trepponti, eine imposante Brücke aus dem 17. Jh., die einst den Eingang zur Stadt markierte und heute der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung des historischen Zentrums ist.
Wenn Sie durch die Gassen und an den Kanälen entlang schlendern, können Sie Folgendes besuchen:
Nach dem Überqueren der beweglichen Brücke von San Pietro taucht man in die unberührte Natur der Lagune von Comacchio ein, ein einzigartiges Ökosystem, in dem Land und Wasser in perfektem Gleichgewicht miteinander verbunden sind. Dieses Naturschutzgebiet ist aufgrund seiner unglaublichen Artenvielfalt als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung im Rahmen der Ramsar-Konvention und als UNESCO-Mab-Reservat anerkannt.
Hier können Sie zwischen zwei unverzichtbaren Erlebnissen wählen:
- Ein langsamer Bootsausflug von der Stazione di Pesca Foce aus, um die traditionellen "Casoni da Pesca" zu entdecken, die alten Behausungen der "Vallanti" (Lagunenfischer), die auf Aalfang spezialisiert waren.
- Ein Spaziergang am schmalen Ufer der Lagune entlang, wo Stille und wilde Natur eine Atmosphäre des völligen Eintauchens in die Lagunenlandschaft schaffen.
Auf dem weiteren Weg erreichen wir das Naturreservat der Salinen von Comacchio, das nur mit Führung zugänglich ist. Einst eine wichtige natürliche Salzfabrik, ist es heute ein Schutzgebiet für die biologische Vielfalt und beherbergt eine große Kolonie rosa Flamingos, die hier ihren idealen Lebensraum gefunden haben.
Von der Lagune aus sind es nur wenige Minuten bis zum Strand von Lido di Spina, wo das Grün des Pinienwaldes auf das Feuchtgebiet trifft und eine Landschaft von außergewöhnlicher Schönheit schafft. Wir überqueren die "Vene di Bellocchio" in der Nähe der alten Via Popilia und nehmen den neuen Argine degli Angeli (Engelsdamm), einen eindrucksvollen Rad- und Fußgängerweg, der das "Valle Furlana" mit der Oase Volta Scirocco und dem Fluss Reno verbindet.
Der letzte Halt auf diesem ersten Teil der Route ist die Halbinsel Boscoforte, ein wilder Landstrich, der nur auf geführten Touren zu sehen ist und auf dem die majestätischen Delta-Camargue-Pferde in freier Wildbahn leben.
Ein magischer Ort, ideal für alle, die die wahre Natur des Po-Deltas erleben möchten.
Am Ufer des Reno entlang, der jahrhundertelang den Verlauf der antiken Route der Via Romea Germanica markierte, geht es weiter nach Argenta, einem Ort, an dem Geschichte, Wasserbau und Natur harmonisch ineinandergreifen.
Das Herzstück dieser Etappe ist das Valle Santa (Heilige Tal), ein Feuchtgebiet, das über einen 6 km langen Rad- und Fußweg auf einer Wiese frei zugänglich ist. Der Weg führt zu einem Aussichtsturm, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf das Erweiterungsgebiet und die Feuchtwiese hat und die Tierarten, die in diesen Naturräumen leben, näher kennen lernen kann.
Nicht versäumen sollte man einen Besuch des Museo Civico, das in der Kirche San Domenico untergebracht ist. Das Gebäude ist ein schönes Beispiel für die Architektur des 15. Jh. mit Sichtmauerwerk, das von Rossetti inspiriert wurde. Auch der schöne Glockenturm mit einer Spitze aus polychromen Terrakottafliesen ist noch erhalten. Im Innern des Museums kann man Gemälde, Skulpturen, Grabsteine und archäologische Funde bewundern, die in der Umgebung der Pieve di San Giorgio und bei den zahlreichen Ausgrabungen entdeckt wurden, die seit Ende der 1980er Jahre in verschiedenen Bereichen des Stadtzentrums durchgeführt wurden.
Weiter auf der Via Romea Germanica steht die Wallfahrtskirche der Celletta mit ihrer unverwechselbaren elliptischen Form, die zu Beginn des 17. Jh. an der Stelle einer Renaissance-Zelle errichtet wurde, um die wachsende Zahl von Gläubigen aufzunehmen, die nach einer Marienerscheinung dorthin strömten.
Nur wenige Schritte entfernt, mitten im Grünen eines bezaubernden Parks, befindet sich die Pieve di San Giorgio, die älteste Kirche im Gebiet von Ferrara, die auf das 6. Jh. zurückgeht. Ein wahres architektonisches Juwel, das zum Nachdenken und Entdecken der ältesten Geschichte der Region einlädt. (Die Pfarrkirche kann nur von außen besichtigt werden).
Die Route führt weiter am Fluss Reno entlang, umgeben von der Ruhe und Stille der Landschaft, bis wir schließlich die Oase Traghetto erreichen, eine kleine naturalistische Perle, die uns in den letzten Teil der Etappe einführt. Von dort fahren wir weiter am "Po di Primaro" entlang bis zur prächtigen Renaissance-Stadt Ferrara.
Seit 1995 gehört Ferrara aufgrund seiner außergewöhnlichen Stadtplanung, die die Stadt in ein Modell der Renaissance verwandelt hat, zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist damit das erste Beispiel einer modernen Stadt.
Ferrara wurde jahrhundertelang von der Este-Dynastie regiert, die zu den bedeutendsten und kulturell aktivsten Herrschern jener Zeit gehörte, und hat sich bis heute einen einzigartigen Charme bewahrt, in dem sich architektonische Eleganz und lebendige Atmosphäre die Waage halten.
Die Besichtigung beginnt am majestätischen Castello Estense (Este-Schloss), dem Wahrzeichen der Stadt, mit seinen zinnenbewehrten Türmen, dem schiffbaren Wassergraben und den prächtigen Freskensälen. Das im 14. Jh. als Verteidigungsfestung errichtete Schloss wurde im Laufe der Zeit zu einer prächtigen herzöglichen Residenz umgebaut.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt stößt man auf die Kathedrale San Giorgio, ein Meisterwerk der romanischen Architektur, das mit seiner imposanten Fassade aus weißem Marmor die Piazza Trento e Trieste beherrscht. Nicht weit davon entfernt finden im berühmten Palazzo dei Diamanti mit seiner charakteristischen Verkleidung aus über 8.500 Marmorquadern regelmäßig renommierte Kunstausstellungen statt.
Ein weiterer Schatz der Stadt ist der Palazzo Schifanoia, berühmt für seinen "Salone dei Mesi" (Monatssaal) mit seinem herrlichen Freskenzyklus, der den astrologischen Kalender in einem künstlerischen Stil von seltener Schönheit darstellt, und die Palazzina Marfisa d'Este (derzeit wegen Restaurierung geschlossen).
Ferrara ist auch die Stadt der Fahrräder, dank eines Netzes von Radwegen, die es ermöglichen, das Zentrum und seine Umgebung zu erkunden.
Zu den idealen Orten für eine Pause in der Natur gehören der Massari-Park und der Stadtpark Giorgio Bassani, in denen man sich nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag entspannen kann.
Nach dem Verlassen von Ferrara führt die Route am rechten Ufer des Po entlang der Via Popilia bis nach Mesola, das einst ein wichtiger Vorposten der Este war.
Hier, im Herzen der Stadt, erhebt sich majestätisch das Estense-Schloss von Mesola, das Alfonso II. d'Este Ende des 16. Jahrhunderts als Erholungsresidenz und zur Verteidigung gegen mögliche venezianische Angriffe errichten ließ. Mit seinen vier zinnenbewehrten Türmen und seinem Renaissance-Charme ist das Schloss ein unverzichtbarer Ort, um in die Zeit der großen Herrschaft der Este einzutauchen.
Nur wenige Kilometer entfernt regiert die Natur im Bosco di Santa Giustina, einer herrlichen Grünanlage mit großer Artenvielfalt, ideal für einen Moment der Entspannung oder einen kurzen erholsamen Spaziergang.
Hier verbindet sich Geschichte mit menschlichem Erfindungsreichtum: In diesem Gebiet wurden die ersten Versuche zur Regulierung der Gewässer und zur Urbarmachung des Landes unternommen. Ein Zeugnis dieser Arbeiten ist der majestätische Torre Abate, eine antike Wasserbauanlage mit viktorianischen Toren zur Kontrolle des Wasserflusses.
Weiter geht es in das außergewöhnliche Naturschutzgebiet des Mesola-Waldes, ein einzigartiger Lebensraum, der einen der letzten Tieflandwälder der Poebene bewahrt. Hier lebt der äußerst seltene Dünenhirsch, ein echtes lebendes Fossil, das letzte Exemplar des Italienischen Hirsches. Der Wald bietet Trekking- und Fahrradrouten, die es ermöglichen, diese geschützte Oase zu erkunden und den Reichtum der Flora und Fauna zu bewundern.
Rat
Ein exklusives Gebiet des Naturparks Bosco della Mesola kann von März bis Oktober an Bord eines Kleinbusses in Begleitung eines Umweltführers besichtigt werden, wobei die Möglichkeit besteht, einheimische Hirsche aus nächster Nähe zu beobachten.
Nach dem Eintauchen in die Natur geht die Reise weiter zu einem Ort zeitloser Spiritualität und Kunst, dem Ausgangspunkt der Viae Misericordiae: die tausendjährige Abtei Pomposa in der Gemeinde Codigoro.
Dieser außergewöhnliche Klosterkomplex, der zwischen dem 6. und 7. Jahrhundert gegründet wurde, war ein kulturelles Zentrum von großer Bedeutung und beherbergte Amanuensis-Mönche, die zur Verbreitung des mittelalterlichen Wissens beitrugen.
Das faszinierendste Element der Abtei ist die Basilika Santa Maria, die einen der wertvollsten Freskenzyklen der Provinz beherbergt, der von der Kunst Giottos inspiriert ist, sowie einen außergewöhnlichen Fußboden, der mit Marmorintarsien aus dem 6. bis 12. Jahrhundert verziert ist und diesem Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, weiteren Glanz verleiht.
Der letzte Teil dieser faszinierenden Reise führt auf dem Weg der Via Misericodiae von der historischen Abtei Pomposa bis zur Adriaküste, wo Land und Meer in einer außergewöhnlichen Landschaft verschmelzen.
Sie durchqueren den üppigen Pinienwald zwischen Lido di Volano und Lido delle Nazioni und tauchen ein in eine unberührte Natur, in der die mediterrane Macchia und die Sanddünen zahlreichen Tierarten Unterschlupf bieten.
Mit etwas Glück kann man hier freilaufende Damhirsche beobachten, die in kleinen Herden dieses Gebiet bevölkern und dem Besucher ein authentisches und stimmungsvolles Schauspiel bieten.
Weiter geht es am Strand entlang nach Porto Garibaldi, einem charmanten Badeort und einem der wichtigsten Fischereihäfen an der Adriaküste. Bei einem Spaziergang entlang der Kais kann man die lebendige Atmosphäre des Ortes mit seinen bunten Booten, den Fischmärkten und der salzigen Luft einatmen, die von den Geschichten der Fischer und den alten, mit dem Meer verbundenen Traditionen erzählt.
Von hier aus kann man in Richtung Lido degli Estensi einen der eindrucksvollsten Abschnitte der Route begehen: den Naturpfad entlang der Saline von Comacchio, einem der artenreichsten Lebensräume der gesamten Region. Diese außergewöhnliche Umgebung ist bekannt für die Anwesenheit einer großen Kolonie rosa Flamingos, die hier ihren idealen Lebensraum zum Fressen und Nisten finden. Der Kontrast zwischen dem ruhigen Wasser der Salzwiese, dem klaren Himmel und dem leuchtenden Rosa der eleganten Silhouetten der Flamingos bietet ein Bild von seltener Schönheit.
Entlang des schmalen Ufers des Valle Spavola erreichen Sie die Fischereistation Foce, wo Sie ein letztes Mal in die lokalen Fischertraditionen eintauchen können, bevor Sie die Tour beenden. Hier verflechten sich Geschichte und Natur: Die Brackwassertäler, die einst die Grundlage der lokalen Wirtschaft bildeten, stellen heute ein empfindliches und wertvolles Ökosystem dar, das durch den Po-Delta-Park geschützt wird.
Schließlich schließt sich der Kreis mit der Rückkehr nach Comacchio, womit sich eine außergewöhnliche Reise durch zeitlose Landschaften, zwischen Geschichte, Natur und Lagunenkultur schließt. Diese Route ist nicht nur eine geografische Route, sondern eine authentische Erfahrung, die es Ihnen ermöglicht, die Wunder zu entdecken, die im Laufe der Jahrhunderte vom Fluss Po, vom Meer und vom menschlichen Einfallsreichtum geformt wurden.
Kuriositäten
Am öffentlichen Strand der Küste zwischen Lido delle Nazioni und Lido di Volano schafft der Künstler Enrico Menegatti jedes Jahr Holzskulpturen, indem er das Holz, das das Meer nach Stürmen zurückwirft, wiederverwertet. Im Laufe der Jahre hat er mit seiner Kreativität viele Motive geschaffen, darunter Dinosaurier, Hirsche, Krokodile, Löwen, Wölfe, Delfine und einen majestätischen Heiligen Georg mit dem Drachen: Für den Besucher, der am Ufer entlang spaziert, entsteht so der Eindruck einer fantastischen und nachhaltigen Welt.