Im Apennin von Reggio Emilia kann man einige Riesenbänke des weltweiten Big Bench Community Projects besuchen. Dabei handelt es sich um überdimensional große Bänke an landschaftlich besonders schönen Aussichtspunkten. Das Projekt wurde 2009 nach einer Idee des US-Designers Chris Bangle ins Leben gerufen.
Die Idee hinter der Riesenbank war und ist, dass durch den Perspektivenwechsel, der durch die Größe der Bank entsteht, sich die Sitzenden wie Kinder fühlen und die Schönheit der Landschaft aus einem neuen Blickwinkel aufmerksam und neugierig bewundern.
In den Gemeinden des Hinterlandes von Reggio Emilia gibt es zehn Big Benches, u. a. in Ligonchio, Baiso, Monte Fosola und Castellarano.
Wir wollen Ihnen hier einen Besuch von drei von ihnen vorschlagen. Natürlich gibt es noch viel mehr, die dank einer Route mitten durch die Natur, zwischen Hügeln und Bergkämmen, im UNESCO-MAB-Reservat (Man and the Biosphere/Der Mensch und die Biosphäre) im toskanisch-emilianischen Apennin besucht werden können.
Infos über den Standort weiterer Big Benches auf unserem Gebiet bekommen Sie beim örtlichen Touristenbüro (IAT): www.appenninoreggiano.it
Die erste Riesenbank, die man auf dem Weg von der Ebene in den Apennin hinauf besuchen kann, steht in Baiso. Um sie zu erreichen, muss man ins Zentrum von Baiso fahren und dort auf dem Parkplatz vor der Bar Castello parken. Von dort geht es zu Fuß 25 Minuten weiter auf dem CAI-Weg Nr. 632, der bei der Via Castello in Baiso beginnt.
Die Big Bench befindet sich auf dem Gipfel des Poggio la Balota und ist orangefarben.
Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht, die vom Monte Cimone bis zum Bergrücken des Apennins und bis zu den Calatrava-Brücken in der Stadt Reggio Emilia reicht.
Bei klarer Sicht kann man in der Ferne sogar den Asinelli-Turm in Bologna und die venezianischen Voralpen ausmachen.
Zur Ausstattung dieser Big Bench gehört auch ein öffentlicher Open-Air-Bücherschrank im hinteren Teil der Bank, wo man sich ein Buch ausleihen und in Ruhe lesen kann, und sogar eine Selfie-Station, d. h. eine Holztafel, auf die man sein Handy legen kann, um sein eigenes Erinnerungsfoto zu machen.
Nach der Rückkehr zum Auto empfiehlt es sich, eine Mittagspause in einem typischen Restaurant oder einer Trattoria einzulegen, wo man lokale Gerichte wie Gnocco fritto (frittierter salziger Krapfen) mit Schinken- und Salamispezialitäten aus der Region, Tortelli mit Wildkräuter- oder Kartoffelfüllung sowie traditionelle Fleischgerichte und Käsesorten probieren kann.
Am Nachmittag machen wir uns zur 2. Big Bench auf dem Monte Fosola auf. Dazu fahren wir 30 Minuten von Baiso nach Felina in der Gemeinde Castelnovo ne' Monti.
Von Felina aus erreicht man die Bank nach einem 30-minütigen Spaziergang auf einem leicht ansteigenden Feldweg.
Es empfiehlt sich, die praktische Geolokalisierung auf der Website zu nutzen, um genau herauszufinden, wo man parken kann. Man muss die Dörfer Tegge und Cantigalli passieren und dann weiter bis zum Ende der Asphaltstraße; dort sind Schilder angebracht, die den Weg zur "Panchina Gigante" (Riesenbank) anzeigen.
Wenn Sie Zeit haben und gut trainiert sind, können Sie den Monte Fosola auch von der Burg Carpineti aus erreichen, indem Sie dem Spallanzani-Weg folgen. In diesem Fall müssen Sie aber für die Wanderung eine Dauer von etwa 1,5 Stunden für den Hinweg und etwa die gleiche Zeit für den Rückweg veranschlagen.
Es handelt sich um die erste Riesenbank, die 2018 in der Emilia Romagna aufgestellt wurde; sie befindet sich auf einem privaten Bauernhof und bietet einen wirklich atemberaubenden Panoramablick auf den Apennin von Reggio Emilia, angefangen bei der Pietra di Bismantova über den gesamten Bergrücken des Apennins mit seinen Tälern und den Bergen Ventasso, Cavalibianco und Cusna. Auf der gegenüberliegenden Seite, im Norden, kann man in der Ferne über die Po-Ebene bis zu den Alpen sehen. An diesem Punkt ist es ratsam, in einem der Restaurants in Felina, Castelnovo ne'Monti oder in der Umgebung zu Abend zu essen und zu übernachten und am nächsten Tag aufzubrechen, um die dritte Riesenbank zu entdecken.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Ligonchio, einem malerischen Dorf in der Gemeinde Ventasso, das an der SP 18 von Busana aus liegt, um die dritte Big Bench auf dieser Route zu besuchen.
Vom kleinen Platz in Ligonchio di Sopra führt uns ein etwa 20-minütiger Spaziergang zum Monte della Croce, auf dem die Big Bench steht.
Der Weg beginnt in der Nähe der Pizzeria "Il Faro", 200 Meter nach dem Rathaus, wo sich auch ein kleiner Parkplatz befindet.
Der Weg zur Riesenbank führt bergauf, ist aber kurz und für alle (auch für Kinder) gut zu bewältigen. Entlang des Weges gibt es auch Kreuzwegstationen und einige Bänke für Pausen zum Ausruhen.
Auf dieser rosafarbenen Bank kann man bequem sitzen und den Blick auf Ligonchio mit dem Enel-Kraftwerk und seinem Stausee genießen; außerdem kann man den Blick über das gesamte Ozola-Tal und die Pietra di Bismantova schweifen lassen. In der Ferne sind auch die Hügel von Reggio Emilia und die Po-Ebene zu erkennen.
Auf dem Rückweg von der Wanderung gibt es im Dorf Ligonchio zahlreiche Lokale mit traditioneller Küche, in denen man zu Mittag essen kann.
Nach dem Mittagessen kann man einen Abstecher zum Pradarena-Pass machen, der mit 1.600 Metern ü.d.M. der höchste Berg des Apennins von Reggio Emilia ist. Von Ligonchio aus geht es auf einer klassischen Bergstraße mit Haarnadelkurven durch Buchenwälder hinauf. Nach 15 Minuten erreicht man den Pass, von dem aus man auf der einen Seite den Apennin bis zur Poebene und auf der anderen die Garfagnana und die Apuanischen Alpen bewundern kann. Von hier aus starten zahlreiche Wanderwege, und Sie können spazieren gehen, auf den Wiesen sitzen und die Aussicht genießen oder sich im Rifugio (Schutzhütte) stärken, bevor Sie den Heimweg antreten.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Website und laden Sie die Big Bench App herunter, um alle Riesenbänke der Welt mit Fotos und Wegbeschreibungen zu entdecken.